„Volkksmission“ Freienohler Frauen

Vom Schmachtlappen … zum Hungertuch … zum Fastentuch … 1997 …

Zuerst: ganz knapp:

Hier meint „Schmachtlappen“ nicht – sauerländisch – einen langen, dünnen Mann, keinen Hungerleider, keinen Schwächling, keinen Schwachkopf, erst recht keine Hippe. Das „Hungertuch“ zeigte auf großen Bildern seit 1000 Jahren Christen-Gemeinden ihre christlichen Lebensfelder rund um sich herum. Mit dem „Fastentuch“ schafft das Hilfswerk „Misereor“ dank religiös hochqualifizierter Künstler bei Christen weiten Blick und großzügiges Herz für Welt-Mission. Nach den ausgefallenen „Volksmissionen“ planen und schaffen – 1995 – 1997 – Christen unserer St. Nikolaus-Pfarrei für uns selbst ein eigenes sehr bodenständiges und deutlich hoch sichtbares Fastentuch. Diese Missionierung haben Freienohler Frauen wortwörtlich in die Hand genommen.

Jetzt: konkreter

Das Jahr für Jahr neue Fastentuch von „Misereor“ - vorn im rechten Seitenschiff - wurde immer bewundert. In all seinen Teilbildern wahrgenommen. Aber – und damit begann 1995 das Brainstorming – es fehlte das, was früher in der Karwoche die Volksmissionare, die Hiltruper Patres aus Oeventrop, Dominikaner aus Warburg, immer wieder initiiert hatten in drei ausdrücklich christlichen Bereichen: Liturgie, Diakonie, Evangelisation. Der Pfarrgemeinderat (PGR) beriet: Gottesdienste: Eucharistieferen, Ewige Anbetung, Taufe, Erstkommunion, Firmung, Trauung, Küppel-Prozession, Urbanus- / Fronleichnams-Prozession, Bußgottesdienste, Andachten: Mai-Andachten, Rosenkranz-Beten, Herz-Jesu-Andachten. Kranken-Kommunion, Toten-Gebet... Diakonie: die ausdrückliche Zusammenarbeit zwischen Pfarrer und Helferinnen, Helfern. Evangelisation: Ministranten-Dienst, ausdrückliche Wort-Gottes- / Bibel-Vorträge+Diskussion mithilfe unserer Vereine. - Ein „Kreis junger Frauen“ in unserer kfd (in Bescheidenheit korrekt klein geschrieben) schaffte selbstverständlich die gesamte künstlerische und handwerkliche Gestaltung, Anfertigung: Elisabeth Bredt, Inge Ginter, Regina Nelle, Anette Risse, aus Meschede: Ursula und Johannes Berg. Die erste Aufhängung haben zum Aschermittwoch, dem 12. Februar 1997 die Freienohler „Kirchen-Meister“ Franz Feldmann und Hans Mockenhaupt vorgenommen. Der Kirchenvorstand (KV) hat die Kosten bestätigt: 1.360,60 DM. Die Pfarrversammlung war nach dem Gottesdienst mit der gesamten Leistung insbesondere auch dieser Frauen sehr einverstanden. - Das wie das Altarkreuz breite und mit ihm unten endende Fastentuch reicht bis kurz unter die Decke. Die Zeichensprache der Farbe und der drei Logos ist eindeutig: die Grundfarbe ist dunkles Violett: Fastenzeit; das Gold-Gelb des oberen Logos zeigt die Eucharistie: einen kleinen und großen Kelch; das dunkle Rot der Liebe im mittleren Logo zeigt einen sich herab beugenden helfenden Menschen; das Himmel blaue untere Logo zeigt die weiß aufgeschlagene Bibel mit dem Alpha und Omega, dem ersten und letzten Buchstaben des griechischen Alphabets, als Zeichen für das gan ze Wort Gottes; davor hängt das Altarkreuz. -  Die Grundlage für alles ist der Altar mit der Eucharistiefeier. Für die Gottesdienst feiernde Gemeinde ein wahrer, wahrhaftiger Einblick, Durchblick zum persönlichen Gott-Glauben.

Heinrich Pasternak

Nichts Genaues ist bekannt seit dem 21. Jahrhundert, warum die St. Nikolaus-Gemeinde dieses Fastentuch nicht mehr verwendet.

Heinrich Pasternak