Vorschlag von Heinrich Pasternak: Info-Tafel draußen zwischen Antshaus und Denkmal-Säule

Diskussions-Stoff gegen Rassismus: Denn: „Was alle berührt, muss auch von allen gebilligt werden!“ Das sagte Papst Bonifatius VIII. (1264-1303) auf Latein: „Quod omnes tangit, debet ab omnibus approbari!“

 

Information plus Gedenken an die vom Nazi-Regime 1933 – 1945

ermordeten Freienohler Juden und Behinderten

 

In Freienohl war um 1870 die Einwohnerzahl deutlich gestiegen. Notwendig war eine Neue Schule plus Amtshaus. Auch auf einem für die Schulkinder leicht erreichbaren Platz. Der war der große Garten, damals Gemüse-Garten für den Alltag der angesehenen jüdischen Kaufmannsfamilie Leser Rosenthal, verheiratet mit Julie geb. Rotschild aus Warstein, wohnhaft fast gegenüber an der Ecke – jetzt – Hauptstraße / Alter Weg / Brunnenstraße: Hömberg). Ihr 1. Kind, ihr Sohn Josef war als Soldat gefallen im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, zusammen miz anderen Freienohler Soldaten. Das zeigt die hier stehende Denkmal-Säule. Ihr 2. Kind, ihre Tochter Sophie war katholische konvertiert und verheiratet mit dem Anstreichermeister Johann Schilling. Kaufmann Rosenthal verkaufte selbstverständlich den Garten an die Gemeinde Freienohl. Die Protokolle mtz dem Amtmann und den Gemeindevertretern belegen das. In der Neuen Schule war im 1. Stock links die Knaben-Klasse, rechts die Mädchen-Klasse, dahinter die Lehrerin-Wohnung; unten rechts das Amtsbüro. Unten links wollte der Amtmann doch nicht einziehen (wegen des Lärms der Schulkinder?), Also zog hier für 2 Jahre ein die junge Familie Schilling / Rosenthal mit ihren beiden Kindern Sophia und Lea.                                                   Schon diese Daten zeigen das gute Zusammenleben der Freienohler mit ihren jüdischen Familien. Auch hinein in die Nazi-Zeit. Pfarrer Ferdinand Gerwin empfahl ihnen dringendst, aus Freienohl, Deutschland zu flüchten Das taten die Juden. Darum gibt es in Freienohl keine „Stolpersteine“.Leider flüchteten einige nicht weit genug. Sie wurden gefangen und im KZ ermordet.

 

Wir gedenken der ermordeten Freienohler Juden:

Antonia Dreyfuß geb, Löwenbach und ihr Ehemann Emil Dreyfuß geb. 1881 in Freienohl: ermordet 1942 im KZ Samosc.

Debora Funke geb. Emmerich geboren 1881 in Freienohl: ermordet 1945 im KZ Auschwitz.

Meier Max Jacob geboren 1885 in Freienohl und seine Ehefrau Jenny geb. Grüneberg und ihre Tochter Grete Fanny geboren 1921: ermordet im KZ Lublin.

Louis Jacob geboren 1896 in Freienohl: ermordet 1942 KZ Sobibor.

Henriette Nathan geb. Hertz, geboren 1885 und ihre Tochter Hilde Fanny Nathan geboren 1909 in Freienohl: ermordet 1945 KZ Litzmannstadt / Lodz.

Karl Winter und seine Ehefrau Rosalie geb. Jacob geboren 1886 in Freienohl und ihre beiden Söhne Eolf und Karl Winter: ermordet zwischen 1941 und 1945 im KZ Minsk

 

Wir gedenken der ermordeten Freienohler Behinderten:

Für die wahrscheinlich durch Gastod ermordeten Freienohler ist nur der letzte Lebens-Ort aktenkundig, nicht der Sterbe-Ort: Marsberg, Eickelborn, Warstein... Auch ist nicht korrekt aktenkundig, wer durch Gastod oder Giftspritze ermordet worden ist. Aus Pietät sind hier Namen nicht genannt.

Hiermit endet die Neufassung der Textfassung der Info-Tafel draußen zwischen Amtshaus und Denkmal-Säule.

Sehr sinnvoll und empfehlenswert ist im Amtshaus als „Denk-mal plus mahn-mal“ eine etwas ausführlichere Textfassung.

Zunächst wird wiederholt die Textfassung von draußen; nur die Einleitung, die die Verbundenheit der Gemeinde Freienohl mit den jüdischen Familien deutlich macht; ausgelassen werden die beiden Abschnitte: „Wir gedenken der ermordeten Freienohler Juden“ und „Wir gedenken der ermordeten Freienohler Behinderten“.

 

Info-Tafel drinnen im Amtshaus

 

 

Unser Amtshaus plus unsere Gedenksäule 1870/71                                                 Unser Denkmal plus Mahnmal                                                                                  Denk mal und mahn mal!

 

Unser Freienohler Gedenken und Ermahnen an den Machtmissbrauch des Nazi-Regimens 1933 – 1945

 

Zur Einleitung, warum genau hier in Freienohl das Amtshaus und die Gedenksäule zum Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 ein richtiger Platz ist zum Gedenken und Ermahnen:

 

Hier einfügen: siehe oben: „In Freienohl war ... gefangen und im KZ ermordet.“ Dann folgt:

Vom Nazi-Regime 1933-1945 im Konzentrationslager ermordet, vergast:

 

Unsere Freienohler Juden

Debora Funke geb. Emmerich, geb. 1881 in Freienohl, vergast im KZ Auschwitz behördlich als tot erklärt zum 8. Mai 1945. Sie war in Arnsberg verheiratet mit Max Funke, geb. 1867, gest. 1943 in Dinxperlo / Niederlande. Ihre Eltern: Alexander Emmerich verheiratet mit Jettchen Rosenthal, deren Kinder: Wilhelm, Alma, Debora, Julius, Alfred.

Meier Max Jacob (Jacob = Nachname), geb. 1885 in Freienohl, verheiratet 1910 mit

Jenny Grüneberg, geb. 1883 in Allendorf; deren Kinder: Erich, Henriette, Ilse, Werner und

Grete Fanny Jacob, geb. 1921 in Lenhausen (dorthin war die Familie etwa 1910 umgezogen); Grete Fanny Jacob wurde mit 21 Jahren im November 1942 im KZ Lublin vergast; ihre Eltern wurden vergast im KZ Lublin zwischen 1943 – 1945.

 

Henriette Nathan geb. Hertz und ihre Tochter Hilde Fanny Nathan. Henriette Nathan geb. Hertz, geb. 1885 in Grevenbroich bei Köln, verheiratet mit Joseph Nathan, geb. 1882 in Beelen / Warendorf, gest. 1931 in Freienohl; ihre Tochter Hilde Fanny Nathan, geb. 1909 in Freienohl. Mutter und Tochter sind 1931 umgezogen nach Köln. Von Köln werden beide 1939 deportiert ins KZ Litzmannstadt / Lodz und werden dort vergast; ihr Sterbedatum ist unbekannt. Behördlich werden sie zum 8. Mai 1945 für tot erklärt.

 

Rosalie Jacob, geb. 13.9.1886 in Freienohl, in Düsseldorf verheiratet mit Karl Winter mit ihren beiden Kindern Rolf und Adolf Winter; als verschollen erklärt zum 1. November 1941, als durch das Nazi-Regime für tot erklärt zum 8. Mai 1945.

 

Wohnhäuser: Freienohler Zusammenleben mit jüdischen Familien

 

Die Jahreszahlen sind oft der Wohn-Beginn; das Wohn-Ende ist hier nicht angegeben. Damals waren die Alten-Haus-Nummern gebräuchlicher als die Straßen-Namen. In dieser Auflistung stehen nicht die früheren und späteren Bewohner. Die früheren und späteren Bewohner stehen in der ausführlicheren Liste, siehe freienohler.de / Geschichte.

Alte-Haus-Nr. 9b / Bergstr. 2:

1846: Levi Löwenbach, Metzger, Krämer; Ehefrau Rosa (Settchen) Bellerstein; Kinder: Nettchen / Nannchen / Jeanette, Bendix, Abraham, Dina, Ludwig

Alte-Haus-Nr. 15 / Bergstr. 9:

1848...1880: Meier Jacob, Handelsmann: Ehefrau Sophia Oppenheimer; Kinder: Joseph, Amalie, Marlene, Daniel, Raphael (Alte-Haus-Nr. 102), Dina, Jacob; Bernard (Beer) Oppenheimer, Handelsmann, Vater von Sophia. Umzug der Familie nach Lenhausen.

Alte-Haus-Nr. 34 / Bergstr.

1880: Ransenberg (ohne Vornamen 1 männlich, 1 weiblich).

Alte-Haus-Nr. 40 / St. Nikolaus-Str. 12:

1845: Bendix Ransenberg (auch mit z); Ehefrau Johanna / Hannchen Bentheim; Kinder: Emanuel (Alte-Haus-Nr. 88), Antonette, Helena, Pauline / Karoline (Familie Jacob), Julchen, Meyer, Rika, Jakob.

Alte-Haus-Nr. 68 / Hauptstr. 31:

1848...1879: Leser Rosenthal; Ehefrau Julie (Julchen) Rotschild; (wohnen vorher Alte-Haus-Nr. 105 / Alter Weg 13); Kinder: Joseph, Sophia, Lisette, Benjamin, Albert, Hermann, Hedwig, Helene, Julius, Julchen. - Sophia: konvertiert (kath.), Heirat in Freienohl: Johannes Schilling / Eslohe; Anstreichermeister, Tochter Sophia (geb. 1869) und Lea.

1880: Alexander Emmerich, Kaufmann; Ehefrau Jettchen Rosenthal; Kinder: Wilhelm, Alma, Debora, Julius, Alfred (Kinder: Hans-Walter, Ruth).

Alte-haus-Nr. / Auf´m Ufer (wohl nur Grundstück, kein Haus-Bau):

1928: Bendix Löwenbach, Ehefrau Helena Ransenberg; Kinder: Dina, Emilie.

Alte-Haus-Nr. 88 a / Hauptstr. 34:

1882: Emanuel Ransenberg (wohl nur kurz Untermieter).

Alte-Haus-Nr. 90 / Hauptstr. 3:

1851: Levi Löwenbach, Metzger, Krämer (Alte-Haus-Nr. 9); Ehefrau Rosa (Jettchen) Bellerstein; Kinder: Nettchen, Bendix, Abraham, Dina, Ludwig; als Knecht Joseph Jacob.

1875: Bendix Löwenbach (Sohn von Levi); Ehefrau Dina / Helena Ransenberg (Calle); Kinder: Dina, Emilie.

1905: Joseph Nathan, Kaufmann; Ehefrau Henriette Hertz; Tochter Hilde Fanny Nathan (nach dem Tod von Joseph N., 1931, Umzug nach Köln).

1931: Familie Heumann, Münster, Mieter; (1937: Übergabe an Olga Becker / Boll).

Alte-Haus-Nr. 102 / Hauptstr. 51:

1895: Raphael Jacob (Sohn von Meier Jacob, Alte-Haus-Nr. 15) Handelsmann, Pferdehändler; Ehefrau Pauline genannt Karolinie Ransenberg; Kinder: Meier (= Max, Ehefrau Jenny Grüneberg 7 Arnsberg), Joseph, Albert (Ehefrau Thersia Block), Pina (Ehemann Paul Zander), Louise.

1913: Paul Zander (ev.), Schreiner; Ehefrau Pina Jacob; Kinder (ev.): Frieda, Paula, Hermann.

Alte-Haus-Nr. 105 / Alter Weg 13:

1842: Leser Rosenthal, Krämer; Ehefrau Julia Rotschild; Kind: Joseph (s.o. Alte-Haus-Nr. 68).

Alte-Haus-Nr. 338 / Grimmestr. 13:

1926: Pina Zander geb. Jacob (s.o. Alte-Haus-Nr. 102).

 

Alle Daten sind nachlesbar im Archiv Freienohl im Stadtarchiv Meschede in Grevenstein, dort auch im Gesamt-Text „Juden in Freienohl“ von Heinrich Pasternak.

 

Und, sehr geehrter, lieber Leser, Sie können jetzt auch eine Lese-Pause machen, später mal wiederkommen und weiterlesen! Denn zum Denkmal gehört auch das Weiter-Denken.

 

Der Rückblick allein reicht heutzutage nicht mehr

„Geschichte liegt nicht hinter uns. Geschichte liegt in uns. Geschichte ist der Humus, auf dem die Zukunft wächst. Herkunft bleibt Zukunft.“ So Prof. Dr. Hanna-BarbaraGerl-Falkowitz; siehe Internet.

Das möglichst gründliche und korrekte Wahrnehmen und Wissen des Aktenmaterials im Archiv Freienohl im Stadtarchiv Meschede über das Zusammenleben der Freienohler mit den jüdischen Familien reicht heutzutage nicht mehr aus. Zur kulturellen Entwicklung eines Einzelnen und einer Gemeinde gehört auch das Einholen der Gegenwart für die Zukunft. „Wir weisen alle Versuche zurück, einen Schlussstrich unter unsere deutsche Geschichte bis 1945 zu ziehen.“ (Evangelische Kirche Deutschland: EKD Denkschrift). Historisch sicher seit den letzten 50 Jahren beziehen jedenfalls Christen in ihrem Zusammenleben mit Juden diese 10 Erfahrungen in ihre kulturelle Entwicklung mit ein. Hier die Sicht vom Christentum aus der Jetztzeit, für manche freilich eine noch ungewohnte Sehweise:

  1. Die Juden sind die älteren Brüder und Schwestern der Christen.
  2. Die bisherige Weltsicht und Geschichtsschreibung ist für Christen bezüglich der Juden in Wort und Tat inzwischen ins Gegenteil verkehrt.
  3. Einen ersten Zugang für eine neue Weltsicht und Geschichtsbetrachtung bieten die Texte „Freienohler Juden gedenken wir! Vom Nazi-Regime 1933-1945 im Konzentrationslager umgekommen“ und „Liste der 11 Häuser, in denen Freienohler Juden gelebt haben“. Denn „Geschichte ist zu begreifen als ein Potential, als eine Sammlung des bisher Wirklichen, des bisher Wirksamen. Geschichte ist zu begreifen als Humus alles Folgenden.“ (Hanna-Barbara Gerl-Falkowitz) Als Humus für alle folgenden Freienohler, Eingesessener und Buiterlinge.
  4. Das von Juden täglich dreimal gebetete Schma Israel (Bibel, Altes Testament: Deuteronomium 6,4) wird auch immer schon von Christen gebetet: „Höre, Israel, Jahwe, unser Gott ist einzig.“ Oder auch: „Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr ist einzig.“ Oder Hebräisch in deutscher Umschrift: „scham jisrael adonai elchenu adonai echad“ Das Gebet an den EINEN Gott, formuliert auch in den alttestamentlichen Psalmen, auch in anderen liturgischen (offiziellen) Gebeten, ist Juden und Christen gemeinsam.
  5. Jesus von Nazareth war Jude und ist es immer geblieben. Seine jüdische Identität gehört unbedingt zu seiner menschlichen Natur. Wer Jesus begegnet, der trifft auf das Judentum. Wer das Christentum von den Wurzeln her erneuern will, der muss viel schärfer auf das Judentum eingehen als auf die griechische Philosophie.
  6. Das Gebot der christlichen Nächstenliebe ist zunächst ein alttestamentliches Gebot, also zunächst ein jüdisches Lebensprogramm (Altes Testament, Leviticus 19,18): „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Ich bin der Herr.“
  7. Wer das Alte Testament vom Christentum trennt, zerstört seine Wurzeln. Mit „seine“ sind der Zerstörer und das Christentum gemeint.
  8. Alle neutestamentlichen Autoren betrachten den christlichen Glauben keineswegs als unjüdisch. Die Evangelien verstehen sich als Relecture, als erneute, kommentierte Lektüre der Schriften des Alten Testaments.
  9. Die christozentrischen, die auf Jesus Christus bezogenen Aussagen sind in das theozentrische, auf das Gott bezogene Bekenntnis zu integrieren. Denn die Einzigkeit Gottes ist nicht in Frage zu stellen. Mit dem Judentum wurde der „nie gekündigte“ Bund geschlossen.
  10. Dominante, vorherrschende Fehler der Christen, der Zugehörigen anderer Religionen und nicht religiöser Menschen in der Beurteilung des Judentums können aufgrund der Publikationen, Arbeiten, Arbeitsaufträge auf den Feldern Theologie, Philosophie, Historie + Geschichte und Politik der beiden Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI. behoben werden. Die Fehler sind, - und waren -, die Gleichsetzung des Judentums mit Materialismus, Magie, Chauvinismus, Leistungsstolz, Heuchelei, mechanische Frömmigkeit und Menschenfeindlichkeit. Bei der Beseitigung dieser Fehler-Beurteilungen im Blick auf das Judentum brauchen sich die Christen im Gespräch, in der Kommunikation mit dem Judentum vom Glauben an die Dreifaltigkeit / Dreieinigkeit Gottes nicht zu distanzieren, ihn nicht zu opfern.

Die Erinnerung zurück, oder der Schritt vom Lesen des Denkmals in Freienohl bis hin zum „Verstehmal“ ist qualitativ zu wenig, zu kurz. Zur Kultur gehört die kulturelle Entwicklung nach vorn, in die Zukunft. Aus der EKD-Denkschrift: „Gemeinsame Handlungsfelder von Christen und Juden werden im Bereich der Menschenrechte, der Bewahrung der Schöpfung, der Sonntagsheiligung und des Minderheitenschutzes gesehen... Die Bemühungen sind zentrale Herausforderung und bleibende Aufgabe.“ Stolpern ist zu wenig.

Keine Stolpersteine in Freienohl

 

„Stolpersteine“ kann es in Freienohl nicht geben. Denn der Kölner Bildhauer Gunter Demnig hat für die von ihm entwickelte Idee und Praxis zurecht bestimmte Regeln aufgestellt. Und diese Regeln lassen diesen Weg des Gedenkens der vom Nazi-Regime ermordeten, hingerichteten Juden bei uns in Freienohl nicht zu. Die Freienohler Juden, die im KZ ermordet, vergast worden sind, lebten vor ihrer Gefangennahme, Deportation nicht mehr in ihrem Wohnhaus in Freienohl. Unser Freienohler Pfarrer Ferdinand Gerwinn hatte dank seiner persönlichen Einsicht und Durchsicht und dank seiner persönlichen Hausbesuche bei unseren jüdischen Familien diesen sehr dringend geraten, empfohlen, auf jeden Fall möglichst sofort Freienohl und Deutschland zu verlassen. Leider waren sie nicht weit genug geflüchtet, manche – auch aus finanziellen Gründen – nur bis Holland, wo aus sie gefangen genommen in ein KZ deportiert worden sind, oder schon aauf dem Weg dorthin ermordet worden sind. Entscheidend für einen „Stolperstein“ ist das Wohnhaus in Freienohl. – Pfarrer Ferdinand Gerwinn: geb. 1872 in Werl, PW 1896, Pf in Freienohl 1916 – 1949, „Ehrenbürger“ 1953, gest. 1958 in Freienohl.

Über das Menschen unwürdige Leben und Sterben in den Konzentrationslagern gibt es glaubwürdige, ausführliche Bücher in Bibliotheken. Bücherein, Buchgeschäften,

auch mithilfe des Internets.

 

Einen „Freienohler Friedensweg“ können junge und alte Freienohler, allein und mit Freunden, Gleichgesinnten gehen. Nämlich von Haus zu Haus, wo unsere Freienohler jüdischen Familien gewohnt haben, - selbstverständlich in aller Stille. Übrigens: solch einen „Friedensweg“ gibt es auch in anderen Städten, Gemeinden. Papst Franziskus betet: „Procedamus in pace – Gehen wir im Frieden!“

Heinrich Pasternak