2022: Unser Jubiläum: Freiheit Freienohl 

750 Jahre Freiheit Freienohl                                                                                           
2022: Unser Jubiläum: Freiheit Freienohl                                                                    
1272 – 2022

Unsere Freiheits-Praxis ist gerade jetzt: Wir denken, fühlen, leben EUROPÄISCH! Im Praxis-Konzept unserer Deutsch-Französischen Freundschaft mit Cousolre: Wir verzichten auf den Namen „Pausenhof“. Dafür sind wir für den Namwechsel „Cousolre-Platz“!
Das Plädoyer für unsere tagtäglich konkret erfahrbare Erinnerungs-Kultur

Entfaltet mit mehr Daten, Akten und Quellen-Angaben stehen im Buch von Dr. Manfred Wolf: Freiheit Freienohl  1272 – 1975.
Stichwortartige Erläuterungen: nicht nummerierte, sondern gleichgewichtige Reihenfolge, darum: (!)

(!) Im Jahr 1272 qualifizierte, „erhob“ der Arnsberger Graf Godhard III. seinem Herrn gegenüber, dem Erzbischof von Köln, die Gemeinde Freienohl – und andere – zu größerer Selbstbestimmung mit dem Ehrentitel Freiheit. Am Freitag vor Aschermittwoch.

(!) Freiheit bedeutet heutzutage mehr als damals. Erst recht 2021 beim grauenhaften, menschen-unwürdigen Drumherum von Kabul – Taliban – Islamismus. Letzterer ist nicht gleichzusetzen mit Islam. Das Christentum hat sich weiterentwickelt nach seinen Kreuzrittern, Kreuzzügen. Evolution.

(!) Freiheits-Zeichen für unser Freienohler 750 Jahre-Jubiläum ist nicht nur Wörter reiches Fesrtags-Gewusel zur Erinnerungs-Kultur. Freienohler zeigen friedliches Handeln, europäisches Zusammenleben mit unserer Deutsch-Französischen-Freundschaft nicht nur mit unserer Politik, sondern auch mit Liebe plus Ehe plus Familie mit Cousolre. Deutsch-Französische Ehe-, Familien-Namen sind hier aus Höflichkeit ausgelassen.

(!) Informationen zur Motivation für den Namen-Wechsel in der Mitte unserer Freiheit Freienohl vom „Pausenhof“ zum „Cousolre-Platz“.

(!) Nach diesen Kriegen: Deutsch-Französischer Krieg 1870 – 1872, Erster Weltkrieg 1914 – 1918, Zweiter Weltkrieg 1939 – 1945 hörte man schon mal von einer vermeintlich gefestigten „Erbfeindschaft“ zwischen Frankreich und Deutschland. Dagegen beschlossen am 22. Januar 1963 die beiden bedeutenden Staatsmänner Bundeskanzler Konrad Adenauer und Staatspräsident Charles de Gaulle in Paris mit dem Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit den Ausgangspunkt für freundschaftliche Beziehungen zwischen beiden Ländern und Völkern.

(!) Dem Beispiel der beiden Staatsmänner folgend, bemühten sich nun auch Städte, Gemeinden und Verbände, Freundschaften in beiden Ländern zu knüpfen und zu festigen, um so die gemeinsame Zukunft zu gestalten.  
Der Tag, an dem die Freundschaft zwischen Freienohl und Cousolre begann, ist bis heute vielen unvergessen:
Es war an einem Samstag im Jahre 1966. Deutschland hatte gerade gegen England das Fußball-WM- Endspiel 4 : 2 verloren – mit dem bis heute umstrittenen Wembley-Tor.
An diesem Nachmittag klingelte es an der Tür der Dienstwohnung von Amtsdirektor Josef Pütz. Als er öffnete, stand vor ihm eine Delegation aus Cousolre mit Bürgermeister Jean Ghislain an der Spitze, die vom Departement Du-Nord geschickt worden war, um im Bereich Südwestfalen nach einer Patenstadt Ausschau zu halten.
Amtsdirektor Josef Pütz zeigte den Besuchern „sein“ Freienohl von der schönsten Seite. War es der Küppelturm oder das gemütliche Bierchen in der „Hölle“, das die französischen Gäste (die zuvor auch Lendringsen, Oeventrop und Grevenstein besucht hatten) am meisten für die kleine Ruhrgemeinde einnahmen?
Jedenfalls entschied man sich in Cousolre schon wenig später: „Für uns kommt nur Freienohl in Frage“, hieß es in einer Einladung.
Der erste Bus aus Freienohl machte sich mit einer 20-köpfigen Delegation auf die elfstündige Fahrt nach Nordfrankreich. Es folgten viele Besuche hin und her.
Wann die Idee zu einer offiziellen Partnerschaft entstand, weiß heute niemand mehr so genau. Zum Schützenfest 1967 kamen die ersten Franzosen an die Ruhr: 50 Kinder und 60 Erwachsene feierten beim Freienohler Traditionsfest zünftig mit. Wenige Wochen später, am 27. Juli, reisten 40 Jugendliche mit ihren Betreuern zu einem Gegenbesuch in ein Zeltlager nach Cousolre. Ostern 1968 verbrüderten sich die Musikvereine….
Ostern 1974 wurde im Amtshaus Freienohl in einer Sondersitzung des Rates die Urkunde der Städtepartnerschaft zwischen Freienohl und Cousolre unterzeichnet.
Zur Schnade 1974 – der letzten eigenständigen vor der kommunalen Neuordnung – kamen viele Franzosen nach Freienohl.
Am 5. Oktober 1975 erklärte sich die Stadt Meschede als Rechtsnachfolgerin der vormals selbständigen Gemeinde Freienohl in einem Festakt im Mescheder Rathaus bereit, die Partnerschaft zu übernehmen.
Organisatorisch blieb die Patenschaft bei Freienohl. Für die Pflege der Partnerschaft wurde ein zehnköpfiges Gremium bestimmt, welches sich aus Bürgern Freienohls und Mitgliedern des Bezirksausschusses zusammensetzte.
Ganz wesentlich aber trugen die Freienohler Vereine dazu bei, dass die Partnerschaft zwischen Meschede-Freienohl und Cousolre lebendig geblieben ist.

(!) Etwas über Cousolre: Cousolre ist ein sehr wohnlicher Ort, – etwa von der Größe Freienohls -. an der französisch-belgischen Grenze. Schon zur Zeit des Römischen Reiches besiedelt (Name Curtisola = ein alleinstehender großer Bauernhof), führte die bedeutende Römische Heerstraße nach Trier an ihm vorbei... 1966 wurde die Partnerschaft. offiziell begründet. Organisatorisch blieb die Patenschaft bei Freienohl. Für die Pflege der Partnerschaft wurde ein zehnköpfiges Gremium bestimmt, welches sich aus Bürgern Freienohls und Mitgliedern des Bezirksausschusses zusammensetzte.

(!) Cousolre – Freienohl Urkunde 29.4.2017. Abschrift aufgrund der deutschen Rechtschreib-Regeln von 2018, im Original sind die Substantive, ausgenommen die Namen, klein geschrieben.
Erneuerung des Verschwisterungseides                                                                 
Wir, Christoph Weber, Bürgermeister der Stadt Meschede-Freienohl,             
Maurice Boisart, Bürgermeister der Stadt Cousolre
Von unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern frei gewählt und bestellt, sind sicher, im Sinne unserer Städte zu handeln, wenn wir heute den am 13. April 1967, und
13. April 1974 von den Bürgermeistern Jean Ghislain und Clemens Staudinger, 10. Mai 1997 von den Bürgermeistern Jean Hénaut und Franz Stahlmecke, 27. September 2007 von den Bürgermeistern Maurice Boisart und Ulli Hess.
Wir geloben feierlich, die Bande, die unsere Kommunen bereits verbinden, aufrechtzuerhalten, und den Austausch unter unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern auf allen Gebieten weiter auszubauen und durch ein besseres Verständnis das lebendige Gefühl der europäischen Zusammengehörigkeit zu verstärken, das seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges von den europäischen Kommunen ins Leben gerufene Werk stetig fortzuführen, d.h. die Schaffung eines Europas für Bürgerinnen und Bürger als Hauptgrundlage der Europäischen Einheit.
Erstellt in Cousolre, am 29. April 2017
Maurice Boisart, Bürgermeister von Cousolre                                               
Christoph Weber, Bürgermeister von Meschede-Freienohl                          
gezeichnet mit ihren Unterschriften
Abschrift: Heinrich Pasternak

(!) Zum politisch bedingten Namenwechsel: historisch und geschichtlich für Freienohl eine Selbstverständlichkeit: jetzt zum Jubiläim 750 Jahre Freiheit Freienohl: In unserer Mitte von Freienohl Auswechseln der Platz-Namen: nicht mehr „Pausenhof“ sondern „Cousolre-Platz“.
Der „Pausenhof“ war für die Schulkinder unserer Alten Schule auf dem ehemaligen, stillgelegten Friedhof, auch Totenhof genannt, rund um unsere St. Nikolaus Kirche, links vom Kirchportal für die Mädchen, rechts für die Jungen, damals Knaben genannt, wie üblich im Kirchenraum: links für das weibliche, rechts für das männliche Geschlecht. -  Belegt und nachlesbar im Text „Unsere Schule in Freienohl“ und „Friedhofsvisite“  in Home freienohler.de, Texte H.P. und im Stadtarchiv Meschede in Grevenstein.
Ein Beispiel zum selbstverständlichen Namen-Wechsel: unsere jetzige Hauptstraße.
Die alte Dorfstraße war um 1800 völlig unbrauchbar geworden, schon wegen der militärischen Durchzüge. Also wurde zwischen 1802 – 1810 die neue Straße gebaut: die jetzige Hauptstraße + Breiter Weg + und über den Plastenberg.  Hier die zeitbedingt neuen Straßen-Namen: Zuerst Arnsberg-Beverunger Chaussee, dann nur: Chaussee, dann Provinzialstraße, dann B 7 (Bundesstraße 7/), dann Adolf-Hitler-Straße, dann Von Steuben-Straße, jetzt Hauptstraße.
(!) Zusammengefaßt unser neues Europäisch-Sein diesmal mit Winston Churchill: „Alle großen Dinge sind ganz einfach!“ Nämlich: zuerst „Pausenhof“, jetzt „Cousolre-Platz“!

Heinrich Pasternak