Auf zum Wallenstein! Durch die Bremke. Die Raubritter sind weg.

Für kleine und große, junge und ältere Kids spannendes Herumklettern, für ihre Eltern und
den Älteren sicheres Festhalten!
Gutes Wandern! Von der Heimatkunde zur Heimatliebe!
Abschrift aus
„Sagen des Kreises Arnsberg“, Beiträge zur Heimatkunde des Kreises
Arnsberg; Plümpe; 1954; Heft 5, S. 24.
Der letzte Raubritter vom Wallenstein und der Bremkemüller
Auf der Burg Walleinstein, südlich von Freienohl, hauste ein Raubritter, der das Wenne-
und Ruhrtal unsicher machte. Er raubte den Bauern das Vieh, steckte ihre Häuser in
Brand und überfiel die Kaufleute, die er nur gegen hohes Lösegeld freigab.
Einst verlangte er auch von dem Freienohler Müller in der Bremke einen Wagen Korn.
Weil der Müller nach Ansicht des Wallensteiners nicht genug Korn herausgab, schlug er
den alten Mann, dass er tot liegen blieb. Der Sohn des Erschlagenen und die gequälten
Freienohler und Wennemer beklagten sich bei ihrem Landesherren, dem Kurfürsten von
Köln. Dieser rüstete seine Streitmacht und schickte sich an, den Übeltäter zu strafen.
Doch als er am Wallenstein ankam, fand er das Nest leer. Der Raubritter war als Bauer
verkleidet geflohen. Auf seiner Flucht suchte er am Abend in der Bremker Mühle
Unterschlupf. Wild fluchend verlangte er Wein und bedrohte den jungen Müller mit dem
Jagdmesser. Dieser aber erkannte den Mörder seines Vaters trotz der Verkleidung und
schlug ihn in der Notwehr mit einer Eisenstange nieder.
Der Kurfürst von Köln, der den flüchtigen Raubritter verfolgte, kam auch bald darauf durch
das Bremketal. Er war missmutig, weil der Wallensteiner ihm entkommen war. Als der
Kurfürst mit seinen Rittern in den Mühlenhof einritt, fand er den Wallensteiner erschlagen
neben der Haustür liegen. Der junge Müller erzählte den Hergang der
Auseinandersetzung. Der Kurfürst lobte die mannhafte Tat und sprach: „Du hast den
Landfrieden gerettet. Zum Danke schenke ich Dir das nahe gelegene Gut Bockum. Gern
schlage ich Di zu meinem Ritter. Aber Du bist nur ein Müller. Schade!“ - Der neue
Gutsbesitzer wurde seitdem „Schade“ oder „Freiherr von Schade“ genannt. Die Familie
Schade auf Bockum wurde später geadelt und verwaltete das Gut mehrere Jahrhunderte
hindurch.
Wer des Nachts durch das Bremketal geht, vernimmt im Rauschen des Wassers noch das
dumpfe Geklapper eines Mühlrades und dazwischen das schauerliche Stöhnen einer
ruhelosen Seele.
Anmerkung:
Noch mehr zu lesen im Stadtarchiv Meschede in Grevenstein):
Der
Wallenstein ist eine 480 Meter hohe, steil abfallende vulkanische Bergkuppe an der
Wenne zwischen Calle und Berge. Auf seinem Gipfel findet man noch heute
(1954!)
die
Überreste einer alten Burg, die ehedem die Grafen von Arnsberg hier errichteten. Sie
beherrschte einen Höhenweg, der als Handelsverbindung zwischen Ruhr und Lenne von
besonderer Bedeutung war. - Die Lage der Mühle östlich von Freienohl kann noch jetzt
(1954!)
nach den Fischteichen im Bremketal bestimmt werden. – Das Web weiß mehr zum
Wandern: Wallenstein Bremke.
Abschrift: Heinrich Pasternak