Rettungs-Großübung in Freienohl

Am Sonntag, den 18.09. schreckten die Freienohler auf, da dutzende Martinhörner von Einsatzfahrzeugen wahrzunehmen war.

Grund war ein schwerer Verkehrsunfall im Rümmecketal in Höhe des Tretbeckens. 4 Fahrzeuge sind mit einem landwirtschatflichen Fahrzeug kollidiert. 16 teils schwer verletzte und eingeklemmte Menschen benötigten umgehende Hilfe einer groß angelaufenen Kette von Feuerwehr, Rettungsdiensten und dem technischen Hilfswerk.

Gott sei Dank, war es nur eine Übung. Besser gesagt eine Abschlussprüfung. Die Berufsfachschule Rettungsdienst des DRK Dortmund prüfte bei dieser Großeinsatzlage sieben Prüflinge zum sogenannten „Organisatorischen Leiter Rettungsdienst“, einer speziellen Führungsausbildung bei einem Massenanfall von Verletzten. Diese Fälle erfordern besondere Koordination und Abarbeitungskonzepte, denn einfach gesagt gibt es hier im ländlichen Bereich natürlich nicht zeitnah für jeden dieser Patienten einen Rettungswagen.

Der Löschzug Freienohl wurde auf Grund persönlicher Kontakte zur Schule in diesem Jahr als Ausrichter engagiert. Die Einsatzkräfte kamen u.a. vom Rettungsdienst Dortmund, einer Einsatzeinheit von Dortmund, DRK Meschede, Feuerwehren Kallenhardt und Altena, den Löschgruppen Grevenstein und Olpe, dem THW Soest, welches auch zeitgleich eine hervorragende Verpflegung der Einsatzkräfte sicherstellte. Auch die Freienohler wirkten sowohl in der Einsatzleitung und direkt im Szenario mit. Die realistische Unfalldarstellung des DRK Wickede ließ schnell vergessen, dass es sich um eine Übung handelte, denn die Einsatzkräfte sahen schwer verletzte blutende Personen, schreiende Betroffene und sogar eine Person mit amputierten Gliedmaßen. Auch die Autos, die von Fa. Kirschstein in Eslohe freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurden, konnten real mit hydraulischer Schere und Spreizer bearbeitet werden.

Am Nachmittag fand dann noch eine weitere Übung am Hang zur Siedlung hoch statt. Dort hatte ein Planwagenfahrer durch eine zu schnelle Trunkenheitsfahrt seine Gäste „verloren“, die den Abhang runterstürzten und verletzt in sehr unwegsamen Gelände liegen blieben. Auch hier wurden umfangreiche Rettungsmaßnahmen durchgeführt.

Alle Prüflinge konnten am Ende des Tages ihre Urkunde entgegennehmen zum „Organisatorischen Leiter Rettungsdienst“.

Die etwa 150 Einsatzkräfte mit dutzenden von Fahrzeugen waren sich am Ende des Tages einig: solche Einsatzlagen wünscht sich niemand, sie können aber jeden Tag grausame Realität werden. Damit die umfangreichen Schnittstellen und die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehren, Sanitäts- und Rettungsdiensten und dem THW im Ernstfall klappen, ist die Freienohler Feuerwehr dankbar an solchen Übungen mitzuwirken.

Unser ausdrücklicher Dank gilt neben allen Einsatzkräften, die am Sonntag ihre Familien allein gelassen haben und ihren persönlichen Ruhetag geopfert haben, auch der Freienohler Bevölkerung für die gefühlte Verunsicherung und kurzzeitige Lärmbelästigung. Wir üben für Sie alle!

 

Bericht: Dennis Pingel // Fotos: Ralf Papajewski und Lena Humpert