Heinrich Pasternak: Holocaust-Gedenktag am 27.01.

Am 27. Januar – ohne Stolpersteine: Holocaust-Gedenktag: Auschwitz

Jahr für Jahr: denk mal, mahn mal!

Viele Städte und Gemeinden haben ihre „Stolpersteine“. Freienohl hat keine.

Pfarrer Ferdinand Gerwinn hatte das Terror-System durchschaut.

Damals, 1933 – 1945 herrschte das Nazi-Regime. Unseren Freienohler jüdischen Familien hat Gerwinn dringendst geraten, aus Deutschland auszuziehen. Leider sind einige nicht weit genug weggezogen. Sie haben im KZ durch Gas-Tod und lebendig Verbrannt-Werden ihr Leben verloren.

Bitte in aller Stille weiter lesen, nur, wenn Sie jetzt eine Pause haben:

Das KZ – Buchenwald-Lied

Wenn der Tag erwacht, eh' die Sonne lacht, - die Kolonnen zieh'n zu des Tages Müh'n

Hinein in den grauenden Morgen. - Und der Wald ist schwarz und der Himmel rot,

Und wir tragen im Brotsack ein Stückchen Brot - und im Herzen, im Herzen die Sorgen.

O Buchenwald, ich kann dich nicht vergessen, - weil du mein Schicksal bist.

Wer dich verließ, der kann es erst ermessen, - wie wundervoll die Freiheit ist!

O Buchenwald, wir jammern nicht und klagen, - und was auch unsere Zukunft sei: -

Wir wollen trotzdem „Ja“ zum Leben sagen. Denn einmal kommt der Tag,

Dann sind wir frei!

Unser Blut ist heiß und das Mädel fern, - und der Wind singt leis, und ich hab sie so gern,

Wenn treu, wenn treu sie mir bliebe! - Die Steine sind hart, aber fest unser Schritt.

Und wir tragen die Picken und Spaten mit – und im Herzen, im Herzen die Liebe.

O Buchenwald, ich kann dich nicht vergessen, …

Die Nacht ist so kurz und der Tag so lang, - doch ein Lied erklingt, das die Heimat sang.

Wir lassen den Mut uns nicht rauben! Halte Schritt Kamerad und verlier nicht den Mut,

denn wir tragen den Willen zu Leben im Blut – und im Herzen, im Herzen den Glauben!

O Buchenwald, ich kann dich nicht vergessen …

Jetzt bitte noch einmal die Gedenktafel lesen und dann

 

Das Lied der Moorsoldaten im KZ Börgermoor im Emsland

Wohin auch das Auge blicket, - Moor und Heide ringsum.

Vogelsang uns nicht erquicket, Eichen stehen kahl und krumm.

Wir sind die Moorsoldaten, und ziehen mit dem Spaten ins Moor.

Hier in dieser öden Heide – ist das Lager aufgebaut,

wo wir fern von jeder Freude – hinter Stacheldraht verstaut.

Wir sind die Moorsoldaten, und ziehen mit dem Spaten ins Moor.

Morgens ziehen die Kolonnen – in das Moor zur Arbeit hin,

graben bei dem Brand der Sonne, - doch zur Heimat steht der Sinn.

Wir sind die Moorsoldaten, und ziehen mit dem Spaten ins Moor.

Heimwärts, heimwärts jeder sehnet, - zu den Eltern, Weib und Kind.

Manche Brust ein Seufzer dehnet, - weil wir hier gefangen sind.

Wir sind die Moorsoldaten, und ziehen mit dem Spaten ins Moor.

Auf und nieder gehm die Posten, - keiner, keiner kann hindurch.

Flucht wird nur das Leben kosten, - vierfach ist umzäunt die Burg.

Wir sind die Moorsoldaten und ziehen mit dem Spaten ins Moor.

Doch für uns gibt es kein Klagen, - ewig kann's nicht Winter sein.

Einmal werden froh wir sagen: - Heimat, du bist wieder mein.

Dann ziehn die Moorsoldaten – nicht mehr mit dem Spaten ins Moor.

Informationen zu beiden Liedern im Internet.

 

Denkmal             Wir Freienohler gedenken!                 Mahnmal

Nationalsozialistischer narzisstischer und politischer Machtmissbrauch

Heutzutage

gedenken wir

aller Menschen,

die durch

politischen,

wirtschaftlichen,

persönlichen,

religiösen,

sexuellen,

narzisstischen

Machtmissbrauch

leiden,

gelitten haben,

verfolgt,

ermordet

worden sind

und werden!

Vom Nazi-Regime

ermordete Freienohler

Juden

im

Konzentrations-lager

1933 – 1945

Antonia Dreyfuß geb.

Löwenbach, Ehemann

Emil Dreyfuß:

KZ Samosc

Debora Funke geb.

Emmerich:

KZ Auschwitz

Meier Max Jacob,

Ehefrau Jenny geb.

Grüneberg, Tochter

Grete Fanny:

KZ Lublin

Louis Jacob

KZ Sobibor

Henriette Nathan geb.Hertz,

Tochter Hilde:

KZ Litzmannstadt

Rosa Winter geb. Jacob, Ehemann Karl, Söhne Rolf, Adolf: KZ Minsk

Vom Nazi-Regime

Freienohler Verletzte,

ermordete Behinderte

durch Euthanasie

1933 – 1945

 

Aus Pietät ungenannte

Sterilisationen

Behinderte:

„verlegt“, entführt aus

Warstein,

Bigge,

Carthaus / Dülmen

Ermordungen

durch Giftspritze,

Gastod in

Hadamar,

Eickelborn,

Aplerbeck,

Weilmünster,

Pafferode

Heutzutage

gedenken wir der

Verfolgten, Vertriebenen,

Ermordeten,

Verletzten,

Hingerichteten,

Verwundeten,

Massakrierten,

Versklavten,

Kinder-Soldaten,

Vergewaltigten,

Misshandelten,

Missbrauchten,

Gefolterten,

Gequälten,

durch totalitäre Regime,

autoritäre Diktaturen,

Terrorismus, Korruption, Vandalismus,

Mobbing,

Diskriminierung...

hier und heute

 

„Ohne Erinnerung gibt es weder Überwindung des Bösen

noch Lehren für die Zukunft!““ Bundespräsident Roman Herzog, 1996

 

Wer sich nicht erinnern kann, weil er damals noch nicht gelebt hat,

wer gründliche Erinnerungen wünscht:

bitte im Internet anklicken: „Gedenkstätte Plötzensee“. - Doch Vorsicht: die Informationen sind nicht leicht zu verkraften, nicht im Vorbeigehen wahrzunehmen. Denn hier wurden zwischen 1933 – 1945 : 2891 Nazi-Gegner und Juden hingerichtet zuerst mit dem Handbeil, dann mit der Guillotine und durch Erhängen.

Auch anklicken: Karmel Regina Martyrum, Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen. - Karmel Heilig Blut Dachau. - Kirche Maria Regina Martyrum. - Evangelisches Gemeindezentrum Plötzensee. - Text: Brigitte Oleschinski.

Wer sein Gedenken ausdrücklich christlich bereichern möchte, der kann diese allerdings anspruchsvollen Predigten zum 20 Juli 1944 wahrnehmen, lesen. Vom selben Prediger von 1982 – 2013: P. Dr. Karl Meyer OP, Hamburg. Internet: „Archiv Stiftung 20. Juli 1944“, „Reden“. Auch: „Dominikaner Hamburg“.

Noch eine Informations-Quelle: Literatur: Bücher mit Bildern im Stadtarchiv Meschede-Grevenstein – auch für junge Leute, Schulklassen, Schul-AG's.

Heinrich Pasternak