Nikolaus-Kirche-Reli-Route

eine ungewohnte Seh-Kultur + Versteh-Tour

„Wo ist die Eule in unserer Kirche?“

 

Clever drucken sich diesen Text aus, bevor die Reli-Route losgeht, die Schülerinnen und Schüler ab Alters-Stufe 10 – 12 Jahre und aller Schul-Arten, ihre Lehrerinnen und Lehrer, ihre Eltern und die Öku KiJuKi, die Ökumenische Kinder-Jugend-Kirche. Dann geht´s los.
Diese Nikolaus-Kirche-Reli-Route ist keine Liturgie, kein liturgischer Gottesdienst, sondern ein privater, persönlicher Gottesdienst, also ein Pilgerweg im Kirchen-Raum, mit Freunden, mit Schwestern und Brüdern in Christus.
 
 
Nicht nur für Gott-Glaubende, für Christen, Katholiken! Auch für Neulinge, für Interessierte am Innenraum der St. Nikolaus-Kirche. Und für aus der Kirche Ausgetretene zum Neu-Denken, Neu-Dabeisein.
 
Unsere St. Nikolaus-Kirche etwa von 1930 bis 2017: ökumenisch durch und durch: Judentum und Christentum: katholisch + evangelisch + orthodox.
Eine seltsame erste Frage: „Wo ist die Eule in unserer Kirche?“
 
Und noch ganz andere Fragen! Wie? Wo? Was beten Christen? Beten, was ist das überhaupt?
Hier gibt es ein Zusammensein wie ein Rollenspiel.  Zu viert und noch mehr in unserer St. Nikolaus-Kirche.
Reli ist eine Abkürzung für Religion.
Route: Die Freienohler St. Nikolaus-Kirche als Erzähl-Haus kennenlernen, als Gottes-Haus wahrnehmen.
Ganz am Schluss steht ein Inhaltsverzeichnis.
 
Die vier Touristen der Route:
Nicole, sie ist ziemlich erwachsen.
Niclas, er ist noch jung.
Stud: Student: Weiß–fragt-alles, so heißt und ist sie/er.
Sir SC : Sir Santa Claas hat Kontakt mit dem Hl. Nikolaus.
 
Wir gehen los. Noch ziemlich draußen vor der Kirche und im Turm-Portal- Eingang
 
Student: Ich verstehe nicht, was in der Kirche ist.
Sir Santa Claas: Macht nichts. Menschen können noch mehr als nur etwas Verstehen.
Nicole: Wahr-Nehmen, Hoffen. Lieben. Glauben.
Niclas: Dann gehen wir doch mal 'rein ins Gebäude. Da gibt es so viele Zeichen!
Stud:  Hoffentlich keine Verbotsschilder!
Niclas: Nein, nein. Das ist wie beim Straßenverkehr. Wer die Zeichen-Sprache versteht und sich danach richtet, bleibt am Leben, kommt ans Ziel.
Sir SC: Bis in den Himmel. Genau: weiter als bis auf Erden, weiter als bis ins Universum.
Stud: Nun gut. Also hin!
Niclas: Hier ist ein Zettel zwischen die Tür geklemmt.
Stud: Ich lese mir den mal durch. Ach so, Latein: „Cogito, ergo sum – Ich denke, also bin ich!“ René Descartes. Ein französischer Meister-Denker, schon lange her: 1596 - 1660. Und darunter steht: „Oro, ergo sum – Ich bete, also bin ich.“ Ein Deutscher Dichter, Werner Bergengruen, nicht so lange her: 1892 – 1964.
Sir SC: Genau die Fortsetzung! Den Zettel gibt lieber deinen Eltern!
Nicole: Mir fällt noch ein: erst Erzähl-Haus, dann Gottes-Haus.
 
(1.)  Vor dem Hauptportal. Die Kirche ist abgeschlossen
 
Stud: Eklig! Ein Fisch als Türgriff!
Niclas: Irgendwas haben die sich dabei gedacht, die Christen.
Nicole: Ja, ein Geheim-Code der ersten Christen. Ganz früher auf dem Marktplatz: mit dem Fuß einen Fisch zeichnen. Der Mensch gegenüber hatte keine Ahnung oder wusste Bescheid: Wir gehören zusammen!
Sir SC: Fische fängt man mit der Angel. Christen mit dem Fisch. Das deutsche Wort kannte noch keiner. Auf Griechisch hieß Fisch: Ichthys. Der Geheim-Code war: I – CH – TH – Y – S. Übersetzt und auf Deutsch: Isos / Jesus – Christos / Christus / der Gesalbte – Theou / Gottes – Hyos / Sohn – Soter / Erlöser.  Zum Aussprechen: hier die zweite Silbe betonen.
Nicole: Eine Kirche ist schon ein ganz besonderer Raum, ein geheiligter, ein heiliger Raum.
Stud: Deswegen ist das Haupt-Portal geschlossen?
Sir SC: Nein. Als hier zwischen Kirche und Nikolaus-Straße noch die Alte Schule stand, da war der Pausenhof der Kirch-Platz, für die Jungen rechts, für die Mädchen links. Und damit keine Kinder mal eben in die Kirche entwischen und Quatsch machen. Die rechte Seitentür hatte der Pausen-Lehrer gut im Blick.
Nicole: Okay.  Wir gehen also durch den Seiteneingang. Bitte Hände aus den Hosentaschen!
Niclas: Ich weiß: Haus Gottes.
Stud; Körpersprache muss wahr-haftige Zeichensprache sein. Wahr ist mehr als richtig.
 
Zuerst bitte durch den rechten Seiten-Eingang und sofort weiter durch das Mittelschiff zum Turm bis zur Glastür!
Nicole: Vorbei am Weihwasserbecken gleich nach dem Eintreten. Darüber informieren wir uns später.
Niclas: Stopp. Hier im Mittelgang drehen wir uns eben zum Altar.
Stud: Waurm das denn?
SC: Eine Kirche ist ein Gotteshaus, Haus Gottes. Es gehört Gott. Am Altar feiern wir Gottes-Dienst. Dahinter steht der Tabernakel, das Zelt Gottes. Im Gold-Kelch werden von der Eucharistie-Feier, der Heiligen Messe Hostien aufbewahrt. Korrekt katholisch: sie sind Jesus Christus.
Nicole: Und jetzt machen wir eine Kniebeuge auf dem rechten Knie.
Niclas: Ich bin Linkshänder, ich auf dem linken Knie.
Stud: Ich sehe schon mal Kinder und junge Mädchen und Frauen, die machen einen Knicks. Wie vor einer Königin. Oder die schaffen körperlich keine Kniebeuge.
SC: Oder sie schalten für die Religion ihr Denken ab.
Niclas: So, jetzt gehen wir bis zur Franziskus-Figur, nach hinten vor den Turm.
 
(2.)  Vor der Franziskus-Statue
 
Stud: Ganz leicht übersieht man den hier in der Extra-Nische. Soll man das?
Nicole: Eigentlich nicht. Denn St. Franziskus sieht Jesus von Nazareth sehr ähnlich. Beide haben durch und durch Armut, Bescheidenheit praktiziert. Ganz einfach heißt das heute: Bloß nicht: Ich-Ich-Ich.
Stud: Das Fremdwort dafür ist: Narzissmus. Keinerlei sich steigerndes Ich, Ich, Ich.Die Körpersprache ist Zeichensprache. Sein Alltagsgewand ist damals, 1210, ganz einfach. Franziskus hat gegen das Protzen in der Kirche einen, - so sagte man damals -, Bettel-Orden gegründet. Abgekürzt OFM: Ordo Fratrum Minorum: Lebensgemeinschaft der Minder-Brüder.
Sir SC: Vor sich hält der Hl. Franz den gekreuzigten Jesus. Der ist höchstes Maß absoluter Freiheit.  Dafür sind Zeichen am Körper des Hl. Franz die Wunden der Kreuzigung Jesu, seine Wundmale.  Die Taube auf der Schulter kann ein Bild für den Heiligen Geist sein. Der schenkt ihm bei seinem Predigen Gottes Weisheit, keine menschliche Angeberei. Die Taube zu seinen Füßen fühlt sich sicher, man sieht das.  Die   Nachfolger des Hl. Fran z, die Franziskaner, leben vor: Unsere Sorge für die ganze Natur zeigt unseren Glauben an Gott, den Schöpfer der ganzen Welt.
Niclas: Hier noch eine Erinnerung an früher. Vor fast 100 Jahren, 1938, hing in dieser Nische über einen Blumenständer ein Kreuz mit dem gekreuzigten Jesus. Das Holz musste entsorgt werden. Das neue Holz für den gekreuzigten Jesus stammt aus Resten der früher hölzernen Langelbrücke. Freienohler Holz und der Jesus-Körper sind jetzt das  Altarkreuz. Nicht vergessen: Später sehen wir da noch mehr. Die Eule.
 
(3.)  Ein Traum zwischen der letzten linken und rechten Kirchenbank!
 
Sir SC: Ich erzähl Euch mal meinen Traum!
Zuerst erzähl ich ganz kurz, wie unsere Pfarrei früher an dieser Stelle ihre  Zeichensprache deutlich gemacht hat: Hier in der Nische hing das Kreuz, das von vorn über dem Altar; davor stand das Tauf-Becken. Das zusammen  - im Eingang der Kirche -  ist  ausgezeichnete, typisch christliche Zeichensprache: am Anfang des Christseins, beim Hineingehen in die Kirche gibt es das Sakrament der Taufe!  So ähnlich sieht das jetzt aus  in Meschede in der Maria-Himmelfahrts-Kirche.
Niclas: Ich weiß noch etwas zum Wasser. Wie wertvoll das ist, das kann man nicht zu Ende denken. Nicht für die ganze Erde, die Natur, die Tiere, die Menschen.
Nicole: Da fängt ganz selbstverständlich das Glauben an, an Gott, den Schöpfer.
Sir SC: Darum die Taufe. Darum die Verbindung: Taufe plus Weihwasser plus Kreuzzeichen.
Stud: Habe ich verstanden. Lasst uns mal weiter träumen, für heutzutage: Hier am Anfang des Mittelschiffs haben die Christen die beiden letzten Kirchen-Bänke an die Wand gerückt. Den sieben-armigen Menorah-Leuchter von vorn aus dem Seitenschiff haben die Christen hier in den Mittel-Gang gestellt. Jetzt die Zeichensprache: Für das Alte Volk Gottes, für die Juden, war der eigentliche und ursprüngliche Platz im Heiligen Zelt während der Flucht aus der Sklaverei in Ägypten hinein in das Gelobte Land Israel. Im Tempel von Jerusalem stand dann die Menorah im Vorraum zum Allerheiligsten, den Bundes-Tafeln zwischen Gott und seinem Volk Israel.
Niclas: Was bedeutet denn Menorah, der Menorah-Leuchter?
Sir SC: Das hebräische, israelitische Wort Menorah bedeutet: Sich bereit halten für die Erleuchtung durch Gott.
Stud: Diese Zeichensprache gibt es auch im Dom in Würzburg. im Eingang des St. Kilians-Doms.
Sir SC: Das ist mein Traum für unsere Kirche. Freienohl ist doch eine Freiheit! Alles ist klar für meinen Verstand. Auch für meinen Gott-Glauben!
Nicole: Für mich: oh ja. An der Menorah grüße ich unsere Älteren Brüder und Schwestern, das Alte Volk Gottes. Beim Taufbecken erinnere ich mich an den Beginn meines Lebens im Neuen Volk Gottes mit Jesus Christus.
Niclas: Amen! Das ist Hebräisch. Auf Deutsch: So sei es! Und nun bin ich mitten in der Kirche! In der Wirklichkeit.
 
(4.)  Eine Heilige nicht ohne! Sancta Cäcilia!
 
Niclas: Vorher noch ein Blick nach links! Eine elegante junge Frau mit Power, mit einer Orgel im Arm: die Heilige Cäcilia!
Stud: Ich weiß. Wer damals, so im 4. Jahrhundert, Christwerden, Christsein für sich für das Vernünftigste hielt, hatte es nicht leicht. Er musste damit rechnen, dafür umgebracht zu werden. Wie heutzutage die Christen in Syrien.
Niclas: Und auch woanders noch.
Sir SC: Ja, die Verfolgung und das Martyrium wegen einer ziemlich neuen Religion und Sittlichkeit!
Nicole: Diese Cäcilia nahm ihre Hinrichtung an. Gemeinsam mit ihrem Verlobten und dessen Bruder. Keiner weiß, wie diese beiden geheißen haben!  Bei ihrer Hinrichtung schwieg sie nicht. Sondern sie sang mit ihrem ganzen Organismus!
Niclas: Wieso mit ihrem „ganzen Organismus“?
Sir SC: In den Heiligen-Akten steht auf Latein: „Cantoribus cum organis“.
Nicole: Da passierte ein Übersetzungsfehler: aus Organis wurde Orgel.
Stud: Darum die Orgel im Arm der Patronin vieler Kirchen-Chöre, auch unserer “Cäcilia“. Bestens, eine Frau an der Spitze unseres Männer-Gesang-Vereins: Singen mit allen Kräften!
Niclas: Der Freienohler Künstler Ferdinand Heckmann hat sie 1995 für unseren Cäcilia-Chor meisterhaft geschnitzt.
Nicole: 1997 hat „unsere Cäcilia“ dieses Kunstwerk unserer St. Nikolaus-Kirche geliehen.
Stud: Clever, so wird sie nicht eines Tages spurlos entsorgt.
Sir SC: Und das Singen „unserer Cäcilia“ bietet mit Hilfe der Hl. Cäcilia Hör-Gefühl für das Heiligtum.
 
(5.)  Mächtige gehen in die Knie! Auch das noch: Männer!
 
Sir SC: Bitte zur anderen Seite blicken! Zu den drei Männern. Zeichensprache, Körpersprache durch und durch!
Stud: Unvorstellbar! Da eben in der Ecke noch der Bettelmönch, in der Hand den gekreuzigten Jesus. Und hier auf die Knie, demütig.
Nicole: Dien-mutig heißt das auch. Mut zum Dienen. Die Weisen, Magier aus dem Morgenland, Sterndeuter aus dem Osten, Das Griechisch im Matthäus-Evangelium in deutscher Umschrift: „mágoi apó anatolóhn“. Angeblich sind sie wegen eines Königs gekommen, von Analolien, - zum Anbeten. In der Bibel unbekannt sind ihre Namen, ihre Anzahl.
Niclas: Der Volksmund weiß allerdings mehr: Die Weisen waren selbst Könige.
Stud: Ich frage zurück: Sind Könige Weise?
Nicole: Diese Drei waren bestimmt keine Ichlinge, keine Narzissten, keine Egoisten mit ihrem Kommando: Zuerst meine Macht, erst dann die Gerechtigkeit. Diese Weisen gingen in die Knie! Was sich bloß Maria, die Mutter von ihrem Baby Jesus in der Krippe dabei gedacht hat! Und gefühlt hat!
Niclas: Das verstehe ich als Junge sowieso nicht. Also bitte weiter: Es sollen drei gewesen sein, weil „aller guten Dinge drei sind“. Im Volksmund heißen sie: Caspar, Melchior, Balthasar.
Stud: Vielleicht kam aber auch erst die fromme Formel der Lateiner in Umlauf: „Christus Mansionem Benedicat“: C-M-B, „Christus segne diese Wohnung!“ Für herrschaftsfreie Zusammenleben.
Niclas: Genau! Darum kümmern sich heutzutage auch die Sternsinger.
Sir SC: Ich empfehle die wunderbare, wundersame Legende, den Roman von Edzard Schaper: „Der vierte König“. Da kam ein vierter König. Der hat kein Geschenk mehr, als er bei Jesus ankommt. Er kniet sich nur hin.
Nicole: Das ist christliche Körpersprache! Hier noch die Zeichensprache der drei Geschenke: Gold und Weihrauch für Gott. Myrrhe, kostbarste Salbe für den körperlich zerfetzten Jesus vor der Beerdigung, für den Menschen Jesus Christus, für Gott.  Durch und durch Weisheit plus Glauben.
Sir SC: Ich betone das noch einmal: Beten, Anbeten ist die beste, glaubwürdigste, menschlichste, christliche Körpersprache.
Stud: Für mich unvorstellbar: Männer gehen vor einem Kind in die Knie! Das tun sonst nur Frauen.
Niclas: Damals, vor 2000 Jahren. Heutzutage gehen junge Väter auch bei ihrem Kind auf die Knie – zum Windeln-Wechseln.
Nicole: Windeln-Wechseln ist Kultur. Anbetung ist Sakrales, heiliges Tun.
Sir SC: Nochmal in drei Punkten zusammengefasst: (1.) In die Knie gehen plus Weihrauch: Gott anbeten. (2.) Gold schenken: eigenen Reichtum teilen. (3.) Myrrhe: Kranken, Sterbenden weiter helfen. Eindeutige Zeichen-Sprache. Kein Alltags-Blabla.
Nicole: Nicht laut weitersagen: Beides: Franziskus und die Heiligen Drei Könige sind Geschenke vom damals sehr krank verstorbenen Pfarrer Werner Gerold. Pfarrer in Freienohl: 1983 – 2000; gestorben 2001 in Sundern-Westenfeld, dort auch beerdigt, leider!
 
(6.) Zur Sechsten Kreuzweg-Station
 
Nicole: Nun wieder zur anderen Seite, zur 6. Kreuzweg-Station: zur Veronika. So schön wünsche ich mich auch. Die Haut, die Haare, diesen Stoff auf der Haut und diesen strahlenden Schmuck!
Stud: Na ja. Aber als dieses Gemälde, als der ganze Kreuzweg gemalt worden war, das war zwischen 1928 und 1933, zu Beginn der Nazi-Zeit. Da war so ein politisches Anti-Nazi-Gemälde in einer Kirche eigentlich überhaupt nicht erlaubt.
Niclas: Der Wiedenbrücker Heinrich Repke – mit seinem Ehren-Titel: Kirchenmaler  -  hat das Risiko überlebt.
Sir SC: Die Gemälde in unserer Freiheit Freienohl auch. Der Künstler hat sie gemalt, der Pfarrer Gerwinn hat sie angeschafft, die Freienohler haben sie bezahlt. Sie haben die Zeichensprache verstanden, haben vor der Kreuzweg-Station gebetet. Heute wird der Kreuzweg gebetet im Christus-Glauben nach den KZ's, nach Auschwitz, nach der Schoah, nach dem Holocaust. Auch zu den jetzigen Christen-Verfolgungen. Da kommen mehr in den Himmel, als man meint. Das glauben auch die Christen aus Syrien unter uns in Freienohl. Und auch die aus den anderen Ländern, wo Christen verfolgt werden.
Nicole:  Wer von Euch ist denn schon mal geärgert worden, weil er Christ ist? Jetzt bitte nicht melden. Noch etwas:
Niclas: Zur Zeichensprache: Blondes Haar, das war die Model-Farbe des deutschen Mädchens in der Nazi-Zeit. Unsere Vorfahren, die Germanen, sollen alle blond gewesen sein.
Stud: Aber Veronika war eine Jüdin. Und Jüdinnen hatten schwarzes Haar, meistens,  – in der Nazi-Zeit.
Niclas: Diese Zeichensprache! Die war die Gefahr für den Künstler Heinrich Repke: Auch deutsche Mädchen stehen zu Jesus!
Stud.: Aber der goldene Stern-Schmuck ist doch nicht korrekt jüdisch gemalt.
Niclas: Eben. Ein blondes deutsches Mädchen mit einem korrekten Juden-Stern, das hätte den Künstler Heinrich Repke und Pfarrer Gerwinn und Freienohler ins KZ, ins Todes -Lager der Nazi-Zeit gebracht. Übrigens: ein paar Freienohler waren in jenen Jahren für kurze Zeit im Gefängnis, in einem KZ – wegen ihrer Nazi-Feindschaft. Die Namen und Termine sind aktenkundig.
Stud.: Und was hat sich der junge deutsche Soldat da im Hintergrund mit seinem seltsamen Hinschauen gedacht?
Niclas: Das wissen wir nicht. Aber jeder weiß doch inzwischen: militärische Gewalt ist in der Entwicklung der Menschheit eigentlich überholt
Nicole: Veronika zeigt ihre ziemlich anspruchsvolle Körpersprache! Wie vorsichtig, zärtlich sie das Tuch hält! Frauen sehen Jesus anders als Männer!
Niclas: Na ja, Kirchenmänner sehen Juden und das Alte Volk Gottes inzwischen als das Erste Volk Gottes und als unsere Älteren Brüder und Schwestern.
Stud: Eigentlich spannend: Veronika, die Jüdin, als sie diesen Jesus erblickt hat, da hat sie schon mit der Trennung vom Alten und Neuen Volk Gottes Schluss gemacht. Vielleicht hat sie Jesus schon mal wahrgenommen.
Nicole: Oder Jesus hat den Anfang gemacht und sie hat ihn ganz persönlich als Erlöser, als Christus erlebt.
Stud: Freilich seltsam:  die Bibel nennt Veronika nicht.
Sir SC: Zum Glück wir! Auch Evolution. Entwicklung.
 
(7.) Aufblick in der Vierung: Kirchengeschichte!
 
Niclas: Wir gehen in die Vierung, in die Mitte unserer Kirche. Seht bitte nach oben!
Stud:  Ich sehe nichts.
Sir SC: Genau, so ist das mit dem Wachstum des Volkes Gottes. Es ist immer noch im Werden.
Stud: Verstehe ich nicht.
Niclas: 25 Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 – 1965), dem internationalen Beratungs- und Entscheidungs-Gremium der katholischen Kirche, zum Beispiel mit dem Programm „Lumen Gentium – Licht für die Völker“, da hat unsere Gemeinde mit unserem Kirchenvorstand, mit unserem Pfarrgemeinderat, mit unserer Pfarrversammlung direkt nach einer Sonntagsmesse -, die Kirche war voll – für die Mitte unserer Kirche eine „Konzils-Leuchte“ beschlossen und angeschafft, 1988.
Nicole: Wir haben sie, weil sie so aussah, auch „Konzils-Leuchte“ genannt, und zwar in Erinnerung an den Eröffner des Zweiten Vatikanischen Konzils: Papst Johannes XXIII. Bevor der als Papst in den Peters-Dom in Rom einzog, war seine Kirche der Dom von Venedig. Auf dessen Eingangsstufen hat er manchmal gesessen und mit den Leuten geplaudert. Und im Dom von Venedig, da drinnen hängt ja der weltbekannte, kostbar strahlende Kronleuchter.
Niclas: So einen haben wir uns selbstverständlich nicht leisten können. Schreinermeister Franz Feldmann hat unseren Leuchter mit seinen Handwerkern angefertigt; die Freienohler Firma WoFi-Leuchten hat ihn zum Leuchten gebracht; Malermeister Wilfried Maas wollte unseren Leuchter noch schöner gestalten. Am Außenrand mit Gold und Rot. Rot wie das Rote-Band rund um in unserer Kirche, da, wo die Höhe ins Gewölbe übergeht.
Nicole: Nur leider: ein neuer Kirchenvorstand hat im Herbst 2002 unsere Konzils-Kreuz-Leuchte entsorgt, nach und nach vollständig.
Stud.: Sir Santa Claas, was meinen Sie dazu?
Sir SC: Ich erinnere mich an einen Kirchengeschichts-Professor am Angelicum in Rom, der hat seinen Studenten, die über „so viele Semester Kirchengeschichte“ stöhnten schmunzelnd gesagt: „Sie müssen den ganzen Mist in der Kirche kennenlernen, dann bleiben Sie drinnen!“ Glücklicherweise ist der „gute Papst Johannes“, - so heißt er im Volksmund -, im April 2014 heiliggesprochen worden. Das bedeutet: er ist ein ausgezeichnetes Beispiel für Christsein!
Niclas: Habt ihr das auch schon gehört? Seit Sommer 2014 wird im Hochgebet der Eucharistiefeier um die Fürbitte des Heiligen Papstes Johannes XXIII. gebetet und immer weiter am 11. Oktober, am Gedenktag seiner Verehrung und am Eröffnungs-Tag des Zweiten Vatikanums.
Stud: Sein Kirchen-Leuchter fehlt hier leider.  Er musste entsorgt werden. Ohne Pfarrgemeinderat, ohne Pfarrversammlung. Kommt. Wir wollen weiter gehen.
 
(8.)  Beerdigt in der Kirche: ein Mädchen!
 
Niclas: Bitte noch nicht zum Weihwasserbecken gehen. Sondern in Richtung Turm blicken.
Stud: Nichts zu sehen. Keine Körpersprache, keine Zeichensprache.
Nicole: Dafür gibt es hier etwas zum Wissen und zum Sich-Einfühlen.
Niclas: Im Jahr 1987 wurde die Kirchen-Heizung erneuert. Hier kreuzen sich die Heizungsschächte, jeweils am Ende – viermal - sind die Fußboden-Roste. Beim Bau der Schächte, hier bei der zweiten Bank nach hinten wurden die Gebeine eines etwa 12-jährigen Mädchens entdeckt. Die Geschichte ist bekannt: Im Dreißigjährigen Krieg war 1634 dem Wachtmeister Matthias seine Tochter gestorben; er war mit seinen Soldaten durch Freienohl gezogen. Von der Ehefrau, Mutter ist leider nichts aktenkundig. Denn die Frauen und Mütter und Kinder zogen damals im Tross ganz am Schluss des Heeres. Gewiss wollte der Offizier in liebevoller Erinnerung sein Kind unbedingt im Kirchenraum beerdigen. Das war auch damals für so einen einfachen Christen noch nicht zulässig. Aber der damalige Pastor Laurentius Brüggemann, - er hatte seinen Namen latinisiert, Lateinisch gemacht, ein Pastor konnte lesen, schreiben und Latein: Pontanus -, der hatte mit diesem Wunsch keine Probleme. Denn der Kaiserliche Hessen-Wachtmeister Matthias hatte ihm einen silbernen Kelch geschenkt, vielleicht ein Kirchenraub. Diesen Kelch gibt es leider nicht mehr. Doch die Gebeine des Kindes wurden umgebettet unter dem rechten Seiten-Altar. Übrigens mit noch anderen Gebeinen vom alten Kirchhof. Denn der alte, erste Friedhof befand sich ja hier unter den Heizungs-Schächten.
Nicole: Zu diesem Alter, unseren Josefs-Altar kommen wir gleich noch.
Stud: Also: auch in mir taucht ein Mitgefühl auf.
 
(9.)  Nach der Vorbereitung beim Weihwasser-Becken
 
Sir SC: Jetzt gehen wir zum Weihwasser-Becken, zu unserem Seiten-Eingang.  Als wir hier anfingen, wussten wir kaum etwas von der christlichen Körpersprache, Zeichensprache. Da sind wir absichtlich weiter gegangen.
Stud.: Katholische Christen machen hier die Handbewegung ganz langsam und deutlich. Leider machen manche das Fingerspiel sehr schnell, sehr flüchtig. Fliehen die?
Niclas: Eigentlich gar nicht. Ich denke so: Draußen im Alltag habe ich dieses oder jenes nicht im Sinn von Jesus Christus gemacht, gelebt. Aber jetzt will ich mich von dieser Dummerhaftigkeit reinwaschen. Darum tauche ich meine Finger etwas in das geweihte Wasser. Geweiht, gesegnet wurde das vor dem Osterfest, vor dem Auferstehungs-Fest Jesu. Dann mache ich mit den Fingern meiner rechten Hand ein großes Kreuzzeichen von der Stirn auf meinen Leib, von der linken zur rechten Schulter. Das Kreuz ist die alles entscheidende Zeichensprache Jesu Christi. Gleichzeitig bejahe ich meine Taufe: ich gehöre zur Kirche.
Sir SC: Ich flüstere in mich hinein: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes – Amen.  Auf deutsch: So soll es sein.
Nicole: Noch einmal bitte zur Körpersprache. Dies war das Große Kreuzzeichen.  Es gibt auch die drei Kleinen Kreuzzeichen. Die machen wir mit der Daumenspitze.
Sir SC:  Und zwar in der Hl. Messe vor dem Evangelium-Hören: auf die Stirn: „An das Wort Gottes glaube ich!“  Auf den Mund: „Das Wort Gottes will ich auch weitersagen!“  Auf mein Herz: „Das Wort Gottes bewahre ich im Herzen!“
Niclas: Zur Körpersprache gehört auch das Sprechen, nicht das stolze, selbstherrliche Gröhlen, nicht gedankenloses Aneinanderreihen von Buchstaben, nicht Übertönen wie manche Lautsprecher.
Stud: Einverstanden. Nun weiter!
 
(10.)  Zur St. Nikolaus-Figur
 
Stud.: Hier oben an der Säule steht die Nikolaus-Figur. Stammt die aus der Barock-Zeit, aus dem 17. Jahrhundert? Von 1600 und einiges?
Nicole: Nein. Nur dem Aussehen nach. Dazu gehört eine Geschichte zum Schmunzeln: 1975 stellten unsere Schützenbrüder fest, - nach 16 Jahren der Renovierung unserer Kirche: „Wir haben gar keinen Nikolaus in unserer Kirche!“
Sir SC: Bitte unterscheiden:  gemeint war: keine Nikolaus-Figur!
Niclas: Das war so: 1959 schaffte sich unsere Gemeinde neue Kirchenfenster an. Die alten wurden entsorgt. Eines war ein Nikolaus-Fenster. Dann 1975: Pfarrer Hagemeyer und die Schützenbrüder kümmerten sich darum. Von dem Künstler Wilhelm Höflinger aus Bad Reichenhall.
Sir SC: Die Körpersprache stimmt überein mit der „lächelnden Mutter Gottes mit dem Kind“ an der gegenüber liegenden Säule: lebendig und aktiv wie unsere St. Nikolaus-Schützen-Bruderschaft! 
 
(11.) Durchschauen! Hier rechtes Seiten-Fenster im rechten Seiten-Schif: Jona + Jesus
 
Stud: Da rechts das Kirchen-Fenster: Was soll denn dieser Walfisch?
Niclas:  Vorher noch ein paar Informationen: Wie eben kurz gesagt: 1959 musste unsere Kirche restauriert werden. Auch die Kirchenfenster. Die schuf der Künstler Wilhelm Rengshausen aus Lünen. Eigentlich sind alle unsere Fenster hier eine einzige Geschichte. Von ihnen gehören die 6 großen Fenster zusammen. Immer von unten nach oben „lesen“: zwei Geschichten: unten aus dem Alten Testament, oben aus dem Neuen Testament. Wer will, kann sich da vorn auf dem Seiten-Altar aus der Bibel die Geschichte aufschlagen.
Nicole: Fast wie ein Märchen ist die Story von Jona. Der sollte eigentlich ein Prophet sein, ein Verkünder der Botschaft Gottes.  Aber Jona hatte die Nase voll. Er wollte Gott entwischen. Ein riesiger Fisch im tiefsten Meer sollte sein Grab sein. Doch Gott holt Jona da wieder heraus, lebendig. Und Jona schafft dann Einiges. Wunderbares. Nicht mehr seine eigenen Leistungen waren das, sondern Gottes Leistungen. Eindeutig.
Sir SC:   Diese Geschichte benutzt auch Jesus mit den Hauptamtlichen in Israel, mit den Pharisäern. Ziemlich scharf: „Hier aber ist einer vor euch, der mehr ist als Jona!“
Stud: Wieso das denn? Stolz über die Maßen? Erst ich, dann ihr?
Sir SC:  Nein, genauer hinschauen. Die Antwort zeigt der obere, der größere Teil des Fensterbildes. Jesus ist der Auferstandene, nach dem Gekreuzigtsein. Die Auferstehung Jesu ist, bloß naturwissenschaftlich gesehen, etwas ganz und gar anderes. Die Auferstehung Jesu hat nichts zu tun mit Naturwissenschaft. Sie ist etwas ganz anderes als das, was mit Jona passiert ist. Jona ist nichts im Vergleich zu Jesus. An Jesus Christus, an Gott glauben, das ist etwas anderes als Tatsachen von Naturwissenschaft, Physik usw. für richtig zu halten.
Nicole: Der Künstler konnte das nur andeuten: die freie, von allem losgelöste Körpersprache mit den Wundmalen, dazu die Farben Blau, Weiß, Gold-Gelb und Rot. Wer das gesamte Bild als eine Einheit als wahr annimmt, der kann davon überzeugt sein: Jesus ist immer wahrer Mensch und wahrer Gott.
Sir SC: Gut. Wissen ist weniger als glauben.
 
(12.) Der Seiten-Altar
 
Stud: Was soll denn der kleine Seiten-Altar hier? Der ist doch überflüssig.
Sir SC: Überflüssig: nein. Überfließend ja! Nur man sieht und hört nichts. Aber man weiß!
Niclas: Also: 1987 hat die Baubehörde die Grundmauern der Kirche auf ihre Stabilität hin untersucht. Dabei wurde erneuert der Kirchplatz, - früher sagte man:  Kirchhof, Friedhof. Und da entdeckte man unter den Gebeinen, den Skeletten auch die der Trauf-Kinder.
Stud: Wie bitte? Hast Du Dich versprochen?
Nicole: Nein. Wenn früher Kinder tot geboren wurden oder gleich nach ihrer Geburt gestorben waren und noch nicht getauft werden konnten, dann wurden diese Kleinen ganz nahe an der Kirchmauer beerdigt. Und weil es früher bei den strohgedeckten Kirchen-Dächern noch keine Dach-Rinnen gab, floss das Regenwasser einfach so ab. Es träufelte direkt aus dem Himmel herunter. Dieses Wasser, diese Traufe taufte die Kinder. Eine viel schönere Zeichensprache als die heutige Nottaufe. Also Trauf-Kinder und noch andere Gebeine wurden unter dem Seiten-Altar bestattet.  Freienohler, die früher hier bestattet worden sind. Noch vor dem Jahr 1886. Da wurde nämlich der Erweiterungsbau gebaut: linkes und rechtes Seitenschiff, Mittelschiff und Altarraum.
Niclas: Die Kreuzigungsgruppe an der Wand dahinter hat die Freienohler Zahnarzt-Familie Rudolf Vorderwülbecke gestiftet. Auch beste Körpersprache und Zeichensprache!
Sir SC: Jesus Christus zeigt seinen Christen: „Ich habe keine anderen Hände als eure!“ Auf dem Altar-Tisch verstärkt durch das aufgeschlagene Wort Gottes, die Bibel. Jeder mag darin blättern und sein Wort Gottes finden.
Nicole: Bis zur Jahrtausend-Wende 2000 hat unsere Gemeinde am Dienstag-Abend an diesem Altar die Eucharistie gefeiert, auch zum Gedenken an alle Freienohler Verstorbenen.
Niclas: Dazu gehören auch alle Kriegsgefallenen, alle Soldaten, die in den Kriegen umgekommen oder nicht mehr zurückgekehrt, verschollen sind. Weil ihr Fürsprecher bei Gott der Hl. Josef ist, heißt dieser Altar auch: Josefs-Altar.
Stud: Unsere kurze Stille sei jetzt unsere Körpersprache, Zeichensprache!
Niclas: Übrigens: In der Adventszeit wird an diesem Seiten-Altar die „Wandernde Krippe“ aufgebaut und zu Weihnacnten die „richtige“ Krippe.
Nicole: Spannender als die viel bestaunte Weihnachts-Krippe in Soest ist zur Fastenzeit unsere Freienohler „Fasten-Krippe“. Nicht nur für Kinder eine geradezu abenteuerliche Jesus-Geschichte! Und zwischendurch die „Jesus-Leben-Krippe“
Sir SC: Einmalig im Sauerland!
 
(13.)  Der Siebenarmige Leuchter: eine echte Kipp-Figur
 
Niclas: Hier steht eine Kipp-Figur!  Der Siebenarmige Leuchter. Seine Zeichensprache kann so oder auch anders sein. Beide Deutungen sind richtig, wie bei einer Kipp-Figur.
Nicole: Wir erinnern uns an den Traum, ganz am Anfang (Nr. 3). Da war der Siebenarmige Leuchter die Menorah, das Denk---Mal und Mahn---Mal des Alten Volkes Gottes.
Sir SC:  Hier an dieser Stelle kann der Siebenarmige Leuchter Zeichensprache sein für die Sieben Gaben des Heiligen Geistes oder für die Sieben Sakramente. Also zunächst die Sieben Gaben des Heiligen Geistes, nur aufgezählt, nicht weiter erklärt: Weisheit, Einsicht, Rat, Stärke, Erkenntnis, Frömmigkeit, Gottesfurcht.
Nicole: Die Sieben Sakramente kann ich dann aufzählen: Taufe, Firmung, Eucharistie, Buße, Krankensalbung, Priesterweihe, Ehe.        
Stud: Ich weiß. Mit dieser Sieben-Zahl war dieser Leuchter eine Katechese, eine Lehr-Stunde für die jungen und für alle Christen. Aufgekommen im 11. Jahrhundert.  Da hat das Neue Volk Gottes das Alte Volk Gottes noch nicht als seine älteren Brüder und Schwestern wahrgenommen, so noch nicht anerkannt.
Niclas: Dann ist diese mittelalterliche Zeichensprache so etwas wie eine Ausflucht, eine Abschiebung?
Nicole: Das kann man so sehen. Aber man muss es nicht so sehen.
Sir SC: So eine Kipp-Figur kann man auch positiv sehen!
Niclas:  Etwas kratzen kann man schon daran: dieser Leuchter hier vor uns war ursprünglich viel größer. Bei seiner Anlieferung bekamen die Handwerker den Leuchter nicht durch die beiden Portale. Er wurde gekürzt. Aber das reichte noch nicht: Unsere beiden damaligen Küsterinnen: Sr. Marialdis und Sr. Wilburgis von den Hiltruper Schwestern zündeten zu zweit die Kerzen an: eine stieg auf eine kleine Tritt-Leiter zum Anzünden, die andere hielt ihre Schwester fest... In den Jahren ihrer Nachfolgerinnen ist der Leuchter noch zweimal verkleinert, herabgesetzt worden.
Nicole: Ja, damit die Kerzen schneller und leichter angezündet werden konnten.
Stud: Gönnt mir das Schlusswort zum Siebenarmigen Leuchter! Der Leuchter kommt von den Bennis, aus der Benediktiner-Abtei Königsmünster in Meschede, vom Meister-Schmied P. Abraham Fischer OSB.
 
(14.)  Zu den Belemniten und Ammoniten -  auf dem Fußboden unserer Kirche
 
Niclas:  Auf unserem Weg ins linke Seitenschiff unserer Kirche bleiben wir bitte in der Mitte stehen, vor den Altarstufen. Schauen den Fußboden an, in aller Ruhe.
Stud:  Seltsame Gesteinsmuster. Spuren. Scheint nicht gerade sehr ordentlich zu sein. Oder?
Niclas: Hier gibt es zwei ganz verschiedene Spuren. Uralte Tier-Überreste. Fossilien. Die Stein-Boden-Platten heißen Solnhofener Boden-Platten. Sie sind aus Bayern. Zur Renovierung, Erneuerung wurden die für unsere Kirche angeschafft 1959. Sichtbar sind die eingegrabenen Skelette: Belemniten, auch „Donnerkeile“ genannt. Diese Tiere lebten vor 415 bis 65 Millionen Jahren. Dazwischen, vor 200 bis 135 Millionen Jahren, lebten die Schnecken ähnlichen Ammoniten. Ihren Namen haben sie vom ägyptischen Sonnen-Gott Amun-Re, bekannt auch bei den Alt-Griechen und Alt-Römern.
Stud: Muss man denn in einer Christen-Kirche noch an diese längst ausgestorbenen Religionen denken?
Sir SC: Muss man nicht, aber darf man. Ich zitiere nur einen ganz kleinen Vers aus dem Alten Testament, aus dem Psalm 104 und 150, zwischen 200 und 150 v. Chr. entstanden: „Mein Gott, Du bist gar groß! Wie zahlreich sind doch Deine Werke, Herr-Gott! Sie alle hast Du mit Weisheit geschaffen! Dein voller Besitz ist die Welt! Da ist das Meer, so groß, mit weit ausgreifenden Armen! Gewimmel darin ohne Zahl, Tiere, klein und groß. Rühmt Gott in seinem Heiligtum! Halleluja!“
Nicole: Passt doch genau und prima hier hin!
Stud.: Ja, wenn man weit genug denkt.
Niclas: Jetzt zur zweiten Spur. Keine Tier-Spuren. Vor der untersten Altar-Stufe, ganz an ihr entlang, da sind Bohr-Löcher zu sehen. Kommunion-Bänke waren hier festgemacht (zu sehen auf Kirchen-Fotos von 1962, 1968). Wer in der Eucharistie-Feier, in der Hl. Messe die Hl. Kommunion empfangen wollte, ging zur Kommunion-Bank, kniete sich, legte die gefalteten Hände auf die Bank, ganz früher noch unter das – sagen wir mal – Tischtuch, öffnete den Mund, schob seine Zunge etwas vor, schloss seine Augen und der Priester legte auf die Zunge die Hl. Hostie; man schloss den Mund, stand auf, ging an seinen Platz, legte seine Hände vor´s Gesicht, schwieg, betete.
Sir SC: Auf die Schmiede eiserne, einem Fischer-Netz ähnliche Stütz-Seiten-Fläche der Bank waren aus Eisen etwa 20-Zentimeter lange Fische eingearbeitet.
Stud:  Ich erinnere mich an den Türgriff vom Haupt-Portal.
Niclas: Sehr gut! Nebenbei: hinter dem ganz Alten Schwesternhaus an der Hauptstraße (Antik – C. Wattison) stehen zur Wiesen-Abgrenzung, zum früheren „Lehrergarten“ noch Gitter-Reste mit Fischen. Man kann ja mal Frau oder Herrn Wattison um so einen Fisch bitten...
Nicole:  Nun ein paar Schritte weiter zum Tauf-Becken. Zur Mitte kommen wir wieder zurück.
 
(15.) Die Osterkerze inmitten von Tauf-Becken und Toten-Buch
 
Niclas: Wir stehen jetzt im linken Seitenschiff vor der Osterkerze, dem Taufbecken und dem Totenbuch.
Stud: Zum Taufbecken: Was kann ich als ganz, ganz kleines Baby denn dafür, dass ich getauft worden bin?
Nicole: Wenn Sie jetzt nur – ich betone: nur -  an Ihren Verstand, an Ihre Vernunft denken, dann können Sie gar nichts dafür. Aber auch damals schon waren Sie als klitzekleines Baby wesentlich mehr als nur Ihr Verstand, Ihre Vernunft. Sie waren Mensch. Und als Mensch hat Gott Sie gewollt. Er ist der Erste! Davon waren, sind Ihre Eltern überzeugt und die Christen, die Kirche. Darum wurden Sie getauft – nicht in Ihrem Namen, sondern im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!
Sir SC: Ihr erstes Ja-Wort haben Sie erst viel später gesagt: bei Ihrer Ersten Hl. Kommunion und etwas später bei Ihrer Hl. Firmung.
Stud:  Ich halte jetzt erst einmal meinen Mund. Macht Ihr mal weiter.
Niclas: Die Zeichensprache der Osterkerze versteht bestens, wer die Oster-Nacht im feierlichen Auferstehungs-Gottesdienst miterlebt hat. Diese Kerze ist das Zeichen für den auferstandenen Jesus Christus.
Nicole: Die 4, manchmal auch 5 roten Nägel – eingeprägt in der Osterkerze - sind Zeichen für die Wundmale des gekreuzigten Jesus.
Sir SC: Hier, daneben, liegt das Toten-Gedenk-Buch unserer St. Nikolaus-Pfarrei. Aufgeschlagen für heute. Tag für Tag, zum Umschlagen. Es wird immer nachgetragen, Links eingeschoben liegt – leicht zu lesen und gut zu beten – ein Gebet. Bitte 2 Minuten Gedenken! Wer betet laut? Mit welchen Verstorbenen möchten wir bei, mit Gott, wir sagen auch: im Himmel, zusammen sein?
Niclas: Bevor wir in die neue Kapelle hineingehen, noch diese Informationen:  Taufbecken, Osterleuchter, die 6 Evangelischen-Altar-Leuchter, Tabernakel kommen – um 1967 – von der Kunstschmiede Winkelmann in Günne an der Möhne. Die 6 Evangelischen-Altar-Leuchter haben zwei Bedeutungen. Dazu gleich am Altar.
 
(16.) Ein Pelikan und ein Lamm: passen genau in die neue Kapelle!
 
Sir SC: Gehen wir hinein. Ganz und gar Neues in meiner uralten St. Nikolaus-Kirche.
Stud: Ganz still bleiben. Erst mal das ganz und gar Neue wahrnehmen, genießen.
Niclas: Nun setzen wir uns mal so, dass wir am Altar die alten Holz-Kunst-Werke sehen können. Schreinermeister Erwin Kordel hat sie gestiftet, alte Schätze aus Meschede. Meister haben einen Blick und ein Herz dafür.
Stud: Zum Pelikan weiß ich zoologisch Sagenhaftes: Im Wort Pelikan steckt das hebräische Wort „quath“, auf Deutsch: „erbrechen“. So soll der Pelikan seinen jungen Nachwuchs ernähren: Er fliegt zum Meer, fängt einige kleine Fische, bewahrt die in seinem großen unteren Schnabel auf, kehrt dank seiner großen Flügel souverän zu seinen Jungen zurück. Als Nahrung für sie spuckt der Pelikan seine Beute aus für seine junge Generation.
Nicole: Diese Lebenskunst übertragen auch einige alte Kirchenlehrer, z.B. Augustinus (384-430 in Algerien) und noch andere auf Jesus Christus, auf die Hl. Eucharistie, auf das Abendmahl mit Ihm. Der Pelikan opfert sich, - Jesus von Nazareth opfert sich.
Sir SC: Thomas von Aquin, der weltberühmte Philosophie- und Theologie-Professor zu Köln und Paris war von Papst Urban IV. beauftragt worden, zur Einführung des Fronleichnamsfestes (1264) das Festlied zu dichten. Dieser Hymnus beginnt so: „Adoro te devote, latens deitas – Ich bete dich tief ergeben an, verborgene Wahrheit...“  Auf den Pelikan bezieht sich die 6. Strophe: „Pie pelicane, Jesu Domine … Barmherziger Pelikan, Jesus, Herr, mich Unreinen reinige durch dein Blut...“
Niclas: Da kann ich nur stumm meinen Mund halten.
Stud: Darum hatten die Studenten von Thomas von Aquin auch seinen Spitznamen erfunden: „Der Stumme Ochse“. Im Schweigen hat der nämlich seine großen Erfahrungen gemacht über das Denken und Beten.
Nicole: Jetzt schaut Euch das rechte Schnitzwerk an: das Lamm.
Stud: Also, das verstehe ich nicht: ein Lamm! So was Braves! Sind die Christen denn so brav wie ein Lamm?
Sir SC: Nein, überhaupt nicht.  Wer nicht genau informiert ist, kann hier aus der Bibel diese Stellen lesen:  AT – Exodus 12,1-3; 29,38-46; Jesaia 52,13; 53,6-7; NT – Joh 1,28; Offb. 5,6-10. Das Ergebnis ganz knapp: Jesus Christus ist das Lamm Gottes!
Nicole: Lese-Pause. Eine Bibelstelle reicht heute.
Niclas: Noch etwas zu diesem Raum. Der war 1886 nach dem Erweiterungsbau unserer Kirche die Sakristei, wurde dann – 1954 – Tauf-Kapelle, weil die Sakristei doch zu klein war (Pastor + Küster + Ministranten); die kam dann – vergrößert – zur gegenüber liegenden Seite. Der neue Name war „Rumpelkammer“: zahlreiche Messgewänder wurden hier aufbewahrt, ganz einfache und sehr kostbare, alte und neue in den verschiedenen liturgisch üblichen Farben; Kerzen für die unterschiedlichsten Leuchter; kleine und große Leitern zum Birnen-Auswechseln bei den Leuchten und lange Besen zum Fensterputzen. Die waren auch Anlass für diesen Abstellraum. Denn die 3, 5 Freunde, die Birnen auswechselten, „Fastentücher“, Vorhänge für das Altarkreuz und die Auferstehungs-Ikone, aufhingen, vermochten das nicht immer vom alten Heizungskeller her, vom Seiteneingang an der Hauptstraße schaffen. Und dann stand da das Putz-Zeug für die Kirchenreinigung. Die wurde abwechselnd von einigen freiwilligen Gemeinde-Gruppen geleistet. Doch eines Tages wurden die Putz-Gruppen abgelöst von einer bezahlten Reinigungs-Firma.
Nicole: Ein Lümmel flüsterte mal: Dann kommt die auch mal in die Kirche!
Stud: Im Jahr 2015/16 wurde für die kleine Wochentags-Gemeinde diese Kapelle gebaut, auch als warmer Raum in der kalten Winter-Zeit.
Nicole: Ob die mal Nikolaus-Kapelle heißt?
 
(17.)  Zur Dritten Kreuzweg-Station: Jesus bricht doch nicht zusammen und verschafft einen ganz neuen Durchblick
 
Niclas: Halten wir bitte an vor der dritten Kreuzweg-Station: Jesus bricht doch nicht total zusammen. Nach einem ersten Hinsehen: Wohin zeigt der gestürzte Jesus mit seinem kleinen Finger?  Den hat deutlich verlängert der Künstler Heinrich Repke. Mit welcher Absicht?
Stud: Jedenfalls ist dies hier eine ganz andere Finger-Sprache als die von manchen Talkshow-Moderatorinnen. Aber wieso denn zeigt der Finger auf das Unkraut, auf den Löwenzahn?
Nicole:  Ein zehnjähriger Freienohler Junge, der sich zu Hause im Garten auskannte, sagte bei einer Kirchen-Führung geradezu spontan: „Löwenzahn ist nicht unterzukriegen. Und Jesus ist auch nicht unterzukriegen!“
Sir SC: Das ist der Sinn! Die Körpersprache des Löwenzahn ist religiös, ist durch und durch christlich. Das Blühen und das Grün sind lebendig wie die „Grünkraft“, wie die Viriditas vom Schöpfer-Gott im Lied der Hl. Hildegard von Bingen. Und dazu das Licht strahlende Gelb der Sonne! Jesus ist auch nicht unterzukriegen. Freilich: diese Lebenspraxis ist ganz und gar nicht vergleichbar mit der Machthaberei, mit dem Ich-Ich-Ich der Ichlinge. Dieser Sturz Jesu und sein Fingerzeig Jesu unterm Kreuz weisen schon hin auf seine Auferstehung.
Niclas: Meisterhafte Künstler-Sprache!
Stud:  Diese Körpersprache, diese Zeichensprache leuchtet mir wirklich ein.
Nicole: Der Soldat im Hintergrund scheint seinen Auftrag in Frage zu stellen.                   Sir SC: Ein Tipp denk der Kräuter-Heil-Kunde: Ganz einfaches und regelmäßiges Essen der Blätter vom Löwenzahn garantiert unseren Augen einen besseren Durchblick.       Stud: Doch nicht nur einen natürlichen Durchblick?                                                           Sir SC:  Selbstverständlich auch einen über-natürlichen: auf Jesus von Nazareth als Christus, als Erlöser!                                                                                                                    Niclas: Schon wieder meisterhaft Künstler-Sprache! Danke!
 
(18.) Im linken Seitenschiff: zu den beiden Kirchen-Fenstern: erst rechts, dann links
(18.1) Jesaia und die Grünkraft Viriditas
 
Stud: Noch so eine geheimnisvolle Zumutung! Wie unten mit dem Löwenzahn! Was dieser Prophet Jesaia aus dem Alten Volk Gottes glaubt! Aus dem abgestorbenen Baumstumpf mit den kaputten Wurzeln wächst neues Grün, ein kleiner Zweig!
Nicole: Die Zeichensprache ist noch gründlicher. Jesaia ist kein Miese-Peter, kein Pessimist. Er meckert nicht. Redet nicht rechthaberisch. Jesaia ist Visionär, Optimist, Weit-Seher, Gut-Seher. Schaut mal nach ganz oben: die Hand Gottes. Von ihr geht aus die Grünkraft, Viriditas, eine ganz andere Qualität als Biologie, als Ökologie.
Sir SC: Der christliche Volksmund hat das auch schon lange gewusst und gesungen mit dem Lied: „Es ist ein Ros` entsprungen aus einer Wurzel zart...“
Niclas: Melodie und Sprache klingen malerisch. Die Rose ist Maria, das Blümelein ist Jesus. Mitten im Bild.
Stud: Ich erinnere mich an Latein, Hebräisch und Reli: Jesaia ist Hebräisch und heißt auf Deutsch: „Der Herr ist Jahweh!“ Und Jahweh heißt auf Deutsch: „Mein Name ist: Ich war immer für euch da – ich bin immer für euch da – ich werde immer für euch da sein!“ - Viriditas ist Latein, auf Deutsch: Grünkraft. Eines der Lieblingswörter der Heiligen Hildegard von Bingen. Ihr Lieblingslied fängt auch so an: „O Viriditas!“
Nicole: Ein Freienohler sagte mal: „Dieses Kirchenfenster ist genau an der richtigen Stelle! Wer das durchschaut: ein paar hundert Meter weiter, da lebt unser Küppel, auch durch und durch Grünkraft, Viriditas!“
 
(18.2) Nach links: Joel betont: Auch Mädchen, Frauen und Mägde bekommen es mit dem Geist Gottes zu tun!
 
Stud.: Ein unmöglicher Prophet da im Alten Testament, dieser Joel! Nur 3 Kapitel in der Bibel. Aber den einen Vers (Joel 3,28), den finde ich großartig. Passt genau in die Jetztzeit. Joel lässt Gott verkünden: „Ich werde MEINEN GEIST ausgießen über ALLE Menschen! Eure Söhne UND TÖCHTER werden Propheten sein! Eure ALTEN werden Visionen haben!... Und über eure Knechte UND MÄGDE werde ich MEINEN GEIST ausgießen!“ Aktuell, aktuell!
Niclas: Eigenartig ist: noch die angeblich modernen Online-Bibel-Übersetzungen schreiben immer „Mägde“. Zutreffender ist heutzutage: „Mitarbeiterinnen“, „Angestellte / w“. W bedeutet = weiblich!
Sir SC: Das finde ich auch. Was mit dem Geist Gottes ganz knapp gemeint ist, haben wir ja aufgezählt beim Siebenarmigen Leuchter!
Niclas: Ich bewundere auch den Künstler für dieses Kirchenfenster! (Siehe Nr. 11: Jona) Der hatte doch so viele fromme Möglichkeiten für ein Kirchenfenster in einer Dorfkirche! Ob Pfarrer Theodor Dolle (1949-1960) mit gedacht hat? Oder Ur-Freienohler aus der Freiheit Freienohl?
Nicole: War dieses Bibel-Wort für die Freienohler der eigentliche Grund für ihren Titel, für ihr Ehrenwort „Freiheit“?
Stud: Darüber hat Pfarrer Dolle nichts aufgeschrieben.
Sir SC: Außerdem: dieses Kirchenfenster ist nicht auf der „Männerseite“ - rechts, so war das früher, - sondern – links - auf der „Frauenseite“! Zum Mut-Machen für die Frauen!
Nicole: Achtet mal auf den Bild-Inhalt: Maria, eindeutig in ihrer Körpersprache, Zeichensprache, blau gekleidet in der Farbe des Glaubens, der Treue zur Kirche. Doch um sie herum nicht die 12 Apostel! Sondern nur 4 Männer; die „Knechte“, Mitarbeiter, Angestellten. Zwei mit einem Buch in der Hand. Das ist gekennzeichnet als Bibel, als die Heilige Schrift. Mit der Zahlen-Symbolik bedeutet die Zahl Vier auch die ganze Welt. Also Männer aus den vier Himmelsrichtungen, von überall her. Großartig!
Stud.: Ich denke nicht nur nach, ich denke schon mit! Die Farbe des Gottes-Geistes ist Rot, die Farbe der Liebe, nicht die Farbe der Macht, sondern des Dienens. Frauen sehen in Jesus kaum noch die Männer-Herrschaft, das Patriarchat. Sie hören vielmehr die Verkündigung des befreienden Wortes Gottes und das Vorleben einer ganz neuen Mit-Menschlichkeit.
Nicole: Oh, ich merke: Sie kennen sich ja schon aus im neuen Kirchen-Alltag: die Christinnen um Jesus Christus.
Sir SC: Frauen lesen eben die Bibel mit ihrem Verstand und mit ihrem Herzen.
 
Jetzt bitte nach vorn zur Mitte!
 
(19.) Unser Altar und die katholischen Kirchenbänke
 
Niclas: Wir fangen unten an, beim Altar-Fuß, Stipes sagen die Fachleute. Das eingemeißelte Bild ist offen für zwei Deutungen.
Sir SC: Die erste Deutung ergibt sich aus dem Alten Testament, Exodus oder 2 Mose 3,5; 3,14: Mose, der Führer des Alten Volkes Gottes steht allein am Berg Sinai vor einem Dornbusch. Der brennt, aber verbrennt nicht. Aus dem Feuer heraus hört er eine Stimme: „Bleib stehen! Zieh deine Schuhe aus von deinen Füßen, denn der Ort, auf dem du stehst, ist heiliges Land!“ Da deckte Mose sein Gesicht zu, sein Ich.  Gott offenbart sich mit seinem Namen: JAHWEH, auch JAHWE, eigentlich im Hebräischen nur JHWH, das Tetragramm (4-Buchstaben-Lautwort): J – H – V – H. Als semitische Sprache von rechts nach links geschrieben und gesprochen, also H – V – H – J. Heutzutage meist gesprochen: „jachwech“, auch „jachwe“, „ch“ als Rachenlaut. Die in der „Einheitsübersetzung“ gewählte Übersetzung: „Ich bin der: Ich-bin-da“ ist für manche nicht lebendig genug.  Denn die zwischen den Konsonanten gewählten Vokale geben auch die drei Zeiten an. Also: Je-ho-vah = Ich war immer für euch da! - Vergangenheit - /  Ja-ha-vah = Ich bin immer für euch da! - Gegenwart - / J-ha-veh = Ich werde immer für euch da sein! - Zukunft -.
Stud.: Eigentlich fantastisch: Drei Zeiten in einem Wort!
Sir SC: Die Zeichensprache des Kreuzes inmitten des brennenden Dornbuschs ist eindeutig: die Mitte ist Jesus Christus.
Um die Mitte herum kann man eine Wolke sehen. Eine Wolke hat das Alte Volk Gottes begleitet. Ihr Zeichen: Hier ist Gott. Gott zieht mit.
Niclas: Ja ja, Bibel-Lesen lohnt sich. Noch eine Ergänzung und Überleitung zur zweiten Deutung: Für das Alte Volk Gottes ist der Text des Alten Testaments aufs Wort genau abgeschlossen. So kommt der Gottes-Name Jahweh im AT 6.700 mal vor. Für die Biblische Zahlen-Symbolik hoch interessant; die muss hier ausgelassen werden (siehe Internet).
Stud: Nun zur zweiten Deutung.
Nicole: In einer katholischen Kirche ist der Altar wesentlich mehr als ein naturwissenschaftlich messbarer Gegenstand. Die Kniebeuge vor ihm, der Altar-Kuss des Priesters und das gesamte Drum und Dran im Kirchen-Raum zeigen das: hier ist Jesus Christus. Direkter zur zweiten Bild-Deutung: zur Geschichte im Alten Testament von den vier Flüssen heraus aus dem Garten Eden (1 Mos / Gen 2,10-14 und Gen 3). Die vier Flüsse: Pischon, Gihon, Tigris und Euphrat meinen auch in der biblischen Geschichte eigentlich nichts Geographisches. Sondern aus dem Heiligen Berg Gottes, dem Sinai, strömt die Offenbarung Gottes: aus der Einheit der Gottheit in die Schöpfung, in die Vielheit der Welt.
Stud: Von der Eins zur Vier. In die Zahlen-Symbolik werde ich mich einlesen, zu Hause, am PC.
Niclas: Nun nach oben, zur Altar-Oberfläche. Schaut sie Euch an! Die kostbar genähte und gestickte Altar-Tischdecke hat ein ganz bestimmter Damen-Handarbeitskreis geschaffen. Unter ihm, auf der Stein-Fläche ist wieder Zahlen-Zeichensprache Eins zu Vier zu sehen. Die vier Eck-Kreuze zeigen in alle Welt. Der Auftrag Jesu: Bleibt hier nicht sitzen, sondern geht hinaus in alle Welt!
Sir SC: Zum fünften Kreuz in der Mitte des Altars: Hier sind kirchen-amtlich aktenkundig aufbewahrt in einer ganz kleinen Truhe Reliquien, ganz wenige Gebein-Reste von Heiligen. Bei uns vom Hl. Candidus mit seinen Gefährten. Er war Afrikaner, Offizier der Thebäischen römischen Legion. Sein Martyrium erlitten er und viele seiner Soldaten zwischen 280 / 300 n. Chr. bei Agaunum Martigny (bei St. Moritz) in der Schweiz. Die ägyptischen Legionäre – 6600 – waren Christen; sie verweigerten die ihnen vom Kaiser Maximianus Herculius befohlene Christenverfolgung. Dafür wurden sie zweimal dezimiert: jeder zehnte der in einer Reihe stehenden Soldaten wurde mit dem Schwert getötet; auch die Offiziere Candidus: Mauritius und Exsuperius.
Nicole: Von den Altar-Reliquien der Gefährtinnen der Hl. Ursula von Köln, die vor der Kirchen-Renovierung 1959 durch Pfarrer Dolle durchgeführt wurde, ist nichts aktenkundig. Vielleicht wurde absichtlich darüber geschwiegen. Kirchengeschichtlich hatte sich immer deutlicher herausgestellt, dass diese Reliquien nicht echt waren. Leicht vorstellbar: angeblich elftausend Jungfrauen!
Niclas: Übrigens und noch mal: der Altar ist nicht dem Hl. Nikolaus geweiht, sondern die Kirche ist dem Hl. Nikolaus geweiht. Draußen auf dem „Pausenhof“ hat der Texter der beiden Text-Tafeln ein Internet-Medium über Freienohl zu leichtgläubig nachgemacht.
Stud: Nun aber zu den katholischen Kirchenbänken. Noch nie gehört. Was ist damit gemeint?
Niclas: Evangelische und katholische Christen in Meschede haben gemeinsam eine Kirche gebaut: im Gemeinsamen Kirchenzentrum St. Franziskus. Im Kirchenraum gibt es auf der linken Seite, auf der evangelischen Seite, keine Kniebänke.
Nicole: Nur auf der rechten, der katholischen Seite gibt es Knie-Bänke.
Sir SC:  Katholiken haben für ihren ganz eigenen Eucharistie-Glauben auch eine ganz besondere Körpersprache: das Knien. Zum Beten kann auch die Körpersprache knien gehören: ich bete zu Gott, Ich bete Gott an.
Stud: Ich erinnere mich an die erste Deutung des Stipes-Bildes: Im Islam gibt es eine ähnliche Körpersprache: in ihrer Moschee ziehen Muslime ihre Schuhe aus, lassen die draußen stehen und lassen sich dann auf dem Fußboden ganz und gar auf die Knie. Das heißt: vor Allah, vor Gott verzichte ich auf jedes eigene Handeln. Ich bin jetzt völlig wehrlos. Ich bin nur zum Beten da.
Nicole: Pause tut gut.
 
(20.)  Aufblick zur Eule am Kreuz über dem Altar
und eine Erinnerung an einen „Schmachtlappen“ - sorry: Fastentuch
 
Niclas: Typisch für unsere früheren Hiltruper Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen Jesu! Als das mit der Eule passierte, lebten bei uns im neuen Schwesternhaus über dem Kindergarten noch mehrere Schwestern. Vor der Sonntagsmesse: sie knieten vorn in der ersten Bank, natürlich auf der Frauenseite. Vor der Hl. Messe musste der Ministranten-Trainer aus der Sakristei noch einmal kurz in die alte Sakristei.
Eine Schwester gab ihm ein Zeichen, zeigte nach oben: „Sehen Sie da oben die Eule?“ Blitzschnelle Gedanken. Bloß nicht! Die Eule stört doch nur! Wie kriegen wir die da weg? Weiter. Denn nichts war zu sehen.
Sir SC: Die Schwester hatte recht! Von ihrem Platz aus, mit ihrem Blick zum gekreuzigten Jesus, zum Schild: INRI : Jesus Nazarenus Rex Judaeorum -  Jesus von Nazareth, König der Juden. Hatte die Schwester eine Erscheinung? Nein. Wer in aller Ruhe da hinauf schaut, der kann statt der Buchstaben INRI das Gesicht einer Eule sehen. Körpersprache + Zeichensprache + Kipp-Figur: Die Eule ist ein Zeichen für Weisheit. Durchschauen von Wahrheit. Passt genau zu unseren Hiltruper Schwestern. Danke!
Stud.: Aber Jesus ein Rex? Ein König? Jesus ein König? Durch und durch reich. Durch und durch mächtig. Egal, was die Leute denken, fühlen, wollen. So ein König soll Jesus sein? Oder so ein König wie von ganz früher, wie etwas noch in einigen Ländern, schön anzusehen, aber ohne richtige Bedeutung.
Niclas: Wir Christen nehmen Jesus in einer wunderbaren, unvorstellbaren Einheit, als König plus Hirten wahr.
Nicole: Stimmt genau! Der goldene Lendenschurz des Gekreuzigten beweist die Zeichensprache: Jesus ist Herr-Gott, freilich ganz und gar gewaltlos.
Stud: Ich vermute, der Kirchenraum hier will mich bekehren. Je intensiver ich hinschaue, umso mehr durchschaue ich.
 
Ein Schmachtlappen! „Volkksmission“ Freienohler Frauen
Vom Schmachtlappen … zum Hungertuch … zum Fastentuch … 1997 …
 
Stud.: Nun zum „Schmachtlappen“! Ein unmögliches Wort!
Niclas: Zuerst: ganz knapp: Hier meint „Schmachtlappen“ nicht – sauerländisch – einen langen, dünnen Mann, keinen Hungerleider, keinen Schwächling, keinen Schwachkopf, erst recht keine Hippe. Gemeint ist das „Hungertuch“. Das zeigte auf großen Bildern seit 1000 Jahren Christen-Gemeinden ihre christlichen Lebensfelder rund um sich herum. Mit dem „Fastentuch“ heutzutage schafft das Hilfswerk „Misereor“ dank religiös hochqualifizierter Künstler bei Christen: weiten Blick und großzügiges Herz für Welt-Mission. Nach den ausgefallenen „Volksmissionen“ planen und schaffen – 1995 – 1997 – Christen unserer St. Nikolaus-Pfarrei für uns selbst ein eigenes sehr bodenständiges und deutlich hoch sichtbares Fastentuch. Diese Missionierung haben Freienohler Frauen wortwörtlich in die Hand genommen.
Sir SC: Jetzt: konkreter: Das Jahr für Jahr neue Fastentuch von „Misereor“ - damals vorn im rechten Seitenschiff - wurde immer bewundert in all seinen Teilbildern wahrgenommen. Aber – und damit begann 1995 das Brainstorming – es fehlte das, was früher in der Karwoche die Volksmissionare, die Hiltruper Patres aus Oeventrop, Dominikaner aus Warburg, immer wieder initiiert hatten in drei ausdrücklich christlichen Bereichen: Liturgie, Diakonie, Evangelisation. Der Pfarrgemeinderat (PGR) beriet: Gottesdienste: Eucharistiefeiern, Ewige Anbetung, Taufe, Erstkommunion, Firmung, Trauung, Küppel-Prozession, Urbanus- / Fronleichnams-Prozession, Bußgottesdienste, Andachten: Mai-Andachten, Rosenkranz-Beten, Herz-Jesu-Andachten. Kranken-Kommunion, Toten-Gebet... Diakonie: die ausdrückliche Zusammenarbeit zwischen Pfarrer und Helferinnen, Helfern. Evangelisation: Ministranten-Dienst, ausdrückliche Wort-Gottes- / Bibel-Vorträge+Diskussion mithilfe unserer Vereine.  
Nicole:  Jetzt weiß ich bestens weiter: Ein „Kreis junger Frauen“ in unserer kfd schaffte selbstverständlich die gesamte künstlerische und handwerkliche Gestaltung, Anfertigung: Elisabeth Bredt, Inge Ginter, Regina Nelle, Anette Risse, aus Meschede: Ursula und Johannes Berg.
Niclas: Die erste Aufhängung haben zum Aschermittwoch, dem 12. Februar 1997 die Freienohler „Kirchen-Meister“ Franz Feldmann und Hans Mockenhaupt vorgenommen. Der Kirchenvorstand (KV) hat die Kosten bestätigt: 1.360,60 DM. Die Pfarrversammlung war nach dem Gottesdienst mit der gesamten Leistung insbesondere auch dieser Frauen sehr einverstanden.
Stud.:  Von der Zeichensprache verstehe ich schon etwas: Das wie das Altarkreuz breite und mit ihm unten endende Fastentuch reicht bis kurz unter die Decke. Die Zeichensprache der Farbe und der drei Logos sind eindeutig: die Grundfarbe ist dunkles Violett: Fastenzeit; das Gold-Gelb des oberen Logos zeigt die Eucharistie: einen kleinen und großen Kelch; das dunkle Rot der Liebe im mittleren Logo zeigt einen sich herab beugenden helfenden Menschen; das Himmel blaue untere Logo zeigt die weiß aufgeschlagene Bibel mit dem Alpha und Omega, dem ersten und letzten Buchstaben des griechischen Alphabets, als Zeichen für das ganze geschriebene Wort Gottes; davor hängt das Altarkreuz. 
Sir SC: Gestattet mir die Zusammenfassung: Die Grundlage für alles ist der Altar mit der Eucharistiefeier. Für die Gemeinde beim Gottesdienst ein wahrer, wahrhaftiger Einblick, Durchblick zum persönlichen Gott-Glauben.
Niclas: Nichts Genaues ist bekannt seit dem 21. Jahrhundert, warum die St. Nikolaus-Gemeinde, - mit kfd, PGR, KV und PV - , dieses Fastentuch nicht mehr verwendet.
 
(21.)  Unser Ökumenischer Altarraum
 
Stud: Unser Altarraum soll ein Ökumenischer Altarraum sein? Wie soll das denn stimmen in einer römisch-katholischen Kirche?
Sir SC: Wer diese Besonderheit durchschauen möchte, muss erst einmal die Einzelheiten sehen und verstehen.
Niclas: Die Einzelheiten sind: der Altar mit dem Tabernakel, das Ewige Licht, 3 Kirchen-Fenster, die 6 Evangelischen-Altar-Leuchter, die große Auferstehungs-Ikone, die kleine Jesus-Christus-Ikone, die 4 Evangelisten-Bilder, die Taube, Ambo, Priester-Sitz und Ministranten-Bänke. Und jetzt der Reihe nach:
 
Nicole: Der Altar ist äußerlich gesehen schon ein geschichtsträchtiges und kunstvolles Raum-Zentrum. Einzelheiten sind schon erläutert (oben Kapitel 19). Innerlich gesehen ist der Altar der entscheidend heilige Ort: hier feiert der Priester mit der Gemeinde die Hl. Eucharistie, das Abendmahl mit Jesus Christus.  Was die Eucharistie-Feier bedeutet, kann hier jetzt nicht erklärt werden. Zum Altar gehört der, das Tabernakel. Hier werden die Hl. Hostien bereitgehalten für die Kranken-Kommunion, - unabhängig von der Hl. Messe.
 
Sir SC: Unseren Tabernakel hat die Kunst-Werkstatt Winkelmann aus Günne an der Möhne, geschaffen, 1967. Das Wort Tabernakel kommt aus dem Lateinischen, auf Deutsch: Hütte, Zelt. Die Ökumene wird sichtbar zum Alten Volk Gottes, zum Judentum, mit den Tür-Bildern, mit der Ähnlichkeit zum Zelt. Gemeint ist das Zelt Gottes des durch die Jahrhunderte wandernden Alten und Neuen Volkes Gottes. Und das gehört zusammen in EINEM Lebensbaum: Jahweh – Jesus Christus. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) sprechen Katholiken endlich von „ihren Älteren Brüdern und Schwestern“. Auch die äußere und innere Tür des Tabernakels zeigt diese Ökumene.
Stud.: Die äußere Tür zeigt eine ziemlich verwirrende Geschichte. Im Auftrag Gottes soll Abraham seinen Sohn opfern, für Gott töten. Das heißt: auf Nachwuchs, Nachfahren, Geschichte verzichten. Abraham ist bereit. Das stoppt ein Engel im Auftrag Gottes. Für mich unverständlich.
Sir SC: Das stoppt ein Engel im Auftrag Gottes. Eine eigenartige, drastische Methode Gottes. Typisch für Gott. Gott will: sein Volk soll mit ihm weiter leben, soll Gott in Erinnerung, im Gedächtnis behalten. Erinnerung bedeutet immer Vergangenheit + Gegenwart + Zukunft. Gott will mit seinem Volk die Zukunft schaffen.
Nicole: Ich denke mit weiter: Dies ist die Tür zum Tabernakel. In ihm wird die Heilige Eucharistie aufbewahrt, die Heilige Kommunion: die Hostie ist Jesus Christus.
Niclas: Mit ihm leben wir weiter als nur ein ganz normales Leben.
Stud: Nun zur inneren Tür: anzuschauen ist das Bild ganz einfach: die Erste Eucharistie: Jesus mit seinen Jüngern beim Heiligen Abendmahl. Vielleicht verstehe ich jetzt die beiden Türen: unser Weiterleben, unser Zusammenleben mit dem Alten Volk Gottes in Erinnerung an den treuen Führer Abraham, und dann wir, Neue Volk Gottes mit Jesus Christus.
 
Niclas: Unsere zwei großartigen Ikonen, eine große und eine kleine zeigen: Zum Neuen Volk Gottes gehören auch die Orthodoxen Kirchen, die Ostkirchen. Gemalt vom Freienohler katholischen Ikonen-Künstler Manfred Mansfeld. Wieder: Ökumene in unserer St. Nikolaus-Kirche.
Stud: Das Wort Ikone stammt aus der griechischen Sprache. Gemeint ist immer der ganz andere Mal-Stil aus den Ost-Kirchen. - im Vergleich zu den West-Kirchen. Auch aus der griechischen Sprache kommt das Wort orthodox, Orthodoxe Kirche: christlich richtige Kirche. Oder auch umgekehrt: richtig christliche Kirche.
Nicole: Eine 4. oder 5. Schulklasse stand einmal vor der großen Auferstehungs-Ikone. Ihre Aufgabe war: die Mädchen und Jungen sollten erzählen, was sie sehen. Das fanden sie „cool“. Plötzlich sagt ganz erstaunt ein Mädchen: „Der Sargdeckel ist ja viel zu klein. Der passt gar nicht auf das Grab. Der rutscht `rein!“
Sir SC: Genau! Technisch-mathematisch also falsch. Christlich freilich ganz korrekt. Mit Naturwissenschaft, mit Technik, mit Mathematik, Geometrie erreicht keiner die Auferstehung Jesu. Die ist etwas ganz und gar Anderes. Eine Ikone ist ein offenes Fenster zu einer geistlichen, religiösen Wirklichkeit. Diese ganz andere Wirklichkeit ist unfassbar mehr als die Zeit und der Raum.
Stud: Dann also zur anderen Seite, zur kleinen Ikone. Ich habe mal gelesen: Ikonen werden nicht „gemalt“, sondern „geschrieben“. Es heißt nicht „Ikonen-Maler“, sondern Ikonen-Schreiber“. Hier ganz deutlich. Im Nimbus, im Heiligenschein: altgriechische Buchstaben: oben: ho: Omikron: der, links: o: Omega + rechts: n: Ny: seiend, bin; zusammen: „Der Seiende“: „Ich bin“, „Ich bin da“; siehe oben im Kapitel 19 zu Jahweh; Jahweh = Jesus Christus. Dann links oben und rechts oben jeweils der erste und letzte Buchstabe: I: Jota: s: Sigma = Jesus; X: Chi: Ch, s: Sigma = Christus. Dann auf mittlerer Höhe links: Omikron – Sigma – Omega; in deutscher Umschrift: ho Soter: der Retter; und rechts: Tau – H = Eta: Theos: Gott. - Dann unten links: in deutscher Umschrift: kai = und; Zo-e = Leben; rechts: Io Th(eos): welch ein Gott!
Nicole: Welch ein großartiges Glaubensbekenntnis – auf so einem kleinen Kunstwerk!
Niclas: Zu dieser faszinierenden Buchstaben-Sprache ein Tipp: Internet: Kirsten Voß: Ikonen. - Ivan Bentchev: Monogramme, Akronyme.
Sir SC.: Ganz und gar katholisch: Was alle Christen über Jesus Christus glauben. In griechischen Buchstaben. Ähnlich wie beim ICHTHYS-Fisch, wie beim Fisch-Türgriff am Hauptportal.
Nicole: Herzlichen Dank, Manfred Mansfeld!
 
Niclas: Links vom Tabernakel: das Ewige Licht. Das ist kein Not-Licht, keine Warn-Leuchte Das ist vielmehr ein Glaubens-Licht.
Sir SC: Nämlich: wir katholische Christen glauben: die Hostien im Tabernakel sind die Eucharistie, sind Jesus Christus. Sie sind abgeschlossen zum Schutz vor Missbrauch.
Nicole: Wenn in einer Kirche das Ewige Licht, die Kerze in der Nähe des Tabernakels brennt, dann weiß der informierte Kirchen-Besucher Bescheid.
Sir SC: Der katholische Christ zeigt seinen Glauben an die Eucharistie mit seiner Körper-Sprache, mit der Kniebeuge.
Niclas: Mit dem rechten Knie kurz den Fußboden berühren und zum Tabernakel blicken und die Hände falten.
Stud: Händefalten bedeutet: ich tue jetzt nichts anderes. Ich bin jetzt nur da für Jesus Christus. Bitte nicht missverstehen: nicht einmal für meinen Nächsten. Nur glaubwürdige Spitzenleistung.
 
Niclas: Jetzt sind die 3 Kirchenfenster über dem Tabernakel dran. Am schönsten, am längsten prägen sich diese Bilder demjenigen ein, der sie sich am frühen Vormittag bei strahlendem Sonnenschein anschaut. Nebenbei: unsere St. Nikolaus-Kirche ist fast ganz genau in Richtung Osten gebaut. Für viele Religionen geht im Osten nicht nur die sichtbare, fühlbare Sonne auf.
Stud: Christen aus Syrien kennen Licht- und Sonnen- Hymnen von der alten Religion aus Ugarit. Um 2400 vor Christus. Spannende Ergebnisse, die lassen sich googeln! Und: wer nachher noch etwas Zeit hat, geht kurz in die St. Nikolaus-Kapelle, schlägt  die dort liegende Bibel auf - ganz hinten - die „Offenbarung des Johannes“. Lesen kann er sie nach dem Anschauen dieser Fensterbilder.
Sir SC:  Besonders auffällig ist das geradezu lebendige Lamm. Im Arm das Kreuz. Das erschlägt nicht. Das strahlt aus: Heiligkeit und Jesus Christus sind ein und dasselbe. Deswegen nennen Christen ihn: Heiland. Dieser Heilende heilt ganz und gar anders als ein noch so meisterhafter Arzt und Medizin-Professor.
Nicole: Die Erinnerung taucht auf an das Opfer-Lamm des Alten Volkes Gottes zum Passah-Fest. Und an das Oster-Lamm des Neuen Volkes Gottes, an die Auferstehung Jesu Christi und damit an die Neuschaffung der Welt. Im Buch mit den Sieben Siegeln sind triumphierend aufbewahrt unzählbar viele Glaubens-Bekenntnisse. Diese Vision, diese ganz andere Schau, reicht ins Universale, ins Jenseits geographischer, naturwissenschaftlicher Erfahrung. Das zeigt die Körpersprache, Zeichensprache der Weihrauch-Duft ausbreitenden Engel. Vier Engel sind es, in der biblischen Zahlen-Symbolik: immer und hinein in Alles.
Niclas: Oh, Nicole, das verstehe ich nicht. Ich erinnere mich an einen elfjährigen Ministranten, der sagte: „Hier riecht es richtig nach Gott!“
Stud: Vielleicht hilft es, wieder in der Bibel nachzulesen, im Neuen Testament, hinten in der Offenbarung: 6,1 – 8.
 
Niclas:  Die „Sechs Evangelischen-Altar-Leuchter“ hier sind ein Geschenk der Dankbarkeit der Evangelischen Gemeinde Freienohl / Oeventrop. Diese Christen haben zwei Jahre lang von 1956 – 1957 jeden zweiten Sonntag in unserer St. Nikolaus-Kirche ihre Abendmahls-Feier gefeiert. Und nicht mehr im damaligen Saal im damaligen Hotel Bracht. Beim Superintendenten vom Evangelischen Kirchenkreis Arnsberg (so um 1995) wurde geforscht nach dem Geld-Preis dieser sechs großen Leuchter.  Der Betrag steht nicht in der „oberen Buchführung“. Also eine wirkliche Kollekte, ein Geld-Sammeln der Evangelischen Gemeinde. Ein großartiges, überhaupt nicht kostenloses Zeichen für ein ganz persönliches Gemeinde-Geschenk unter Freienohler Christen.
Stud.: Doch noch bleibt Ökumenisches zu tun: Seit kurz nach dem Jahr 2000 stehen an den Hochfesten Weihnachten, Ostern und am Gründungs-Fest der Kirche: an Pfingsten die Sechs Evangelischen Altar-Leuchter nicht mehr im Altar-Raum, nicht irgendwo abseits im Altarraum, sondern sie sind abgestellt. Dann stehen am Altar die vier vergoldeten Barock-Holz-Leuchter. Optisch sehr gut, sehr festlich. Doch nach den Fest-Tagen können die 6 Evangelischen-Altar-Leuchter ihren ökumenischen Dankes-Platz übernehmen.
Niclas: Aber warum sind es 6 Altar-Leuchter und nicht 7 oder so?
Sir SC:  Auch Zeichen-Sprache: Die Zahl 6 steht für die 6 Wochentage, Werktage. Und die 7 steht für Sonntag. Am Sonntag, ein Höhepunkt der Woche, feiern die katholischen Christen: Eucharistie, die evangelischen: Abendmahl.
Stud: Es gibt freilich noch eine andere Bedeutung und Zeichen-Sprache.
Sir SC: Genau. In der biblischen Zahlen-Symbolik zum Judentum bedeutet die Sechs den Davidsstern: Zwei Dreiecke gelten als ein altes Beziehungs-Symbol für Vereinigung und Verbindung.
Nicole: Bestens ökumenisch! Und im Hochgebet unserer Eucharistiefeier beten und bitten wir um diese Einheit. Unser Pastor Michael Hammerschmidt betet vor: „Gott, lass uns lebendig erfahren, dass wir zusammen gehören!“
Niclas: Leider gibt es da noch einen Haken: Die 4 Evangelischen-Altar-Leuchter stehen auch nicht mehr direkt am Altar sondern etwas abseits. Schade. Ob es dafür eine Zeichen-Sprache gibt? Klar. Denken und Handeln sind nicht gründlich genug.
 
Stud: Nun zu den Grundlagen-Bilder der Ökumene, zu den vier Evangelisten-Gemälden. Sie waren „Stütz-Bilder“ der früheren Kanzel (im Altarraum vor der jetzigen Sakristei-Tür). Sie stammen auch vom Kreuzweg-Künstler Heinrich Repke, gemalt um 1930. Damals und heute leicht zu merken mit der Formel ELSA: E für den Engel im Matthäus-Evangelium: In der Geburts-Geschichte Jesu kündigt ein Engel dem Joseph im Traum die Geburt Jesu an; ein Engel warnt Joseph nach der Geburt Jesu vor Herodes und befiehlt Joseph und Maria, mit dem Kind Jesus nach Ägypten zu fliehen; und ein Engel informiert Joseph, mit Maria und dem Kind Jesus wieder in die Heimat zurückzukehren. - L steht für den Löwen im Lukas-Evangelium: man sagt, dass der Löwe seine Herkunfts-Spur mit seinem Schwanz verwischt; So ist der Löwe ein Sinnbild für die geheimnisvolle Herkunft Jesu, für die Menschwerdung Gottes; Markus legt Wert auf das Geheimnis der Person Jesu. - S steht für den Stier im Lukas-Evangelium: der Stier war für die Juden, also für das Alte Volk Gotte, im Tempel von Jerusalem das besondere Opfertier, Lukas beginnt sein Evangelium mit dem Opfer, das Zacharias Gott darbringt. - A steht für den Adler im Johannes-Evangelium. Wer den Anfang des Johannes-Evangeliums ganz langsam und hörbar liest, fühlt den Kreise ziehenden Flug des Adlers in die Höhe des Himmels oder zur Tiefe auf die Erde. Eine weitere Informationshilfe steht im Alten Testament: Ezechiel 1,4 und 1,10; im Neuen Testament: Offb 4,7.
Niclas: Übrigens: Das mittlere Kanzel-Bild war ein Jesus Christus-Gemälde. Leider musste das verbrannt werden. Es war zu sehr zerstört. 
Stud: Auf alten Fotos von der Kirche, vom Kirchenraum, von der Kanzel  kann man noch etwas oberhalb der Kanzel sehen, mitten unter dem Schall-Deckel. Immer sichtbar für die Gemeinde. Und sozusagen im Nacken oder im Rücken des Predigers. Was war das?
Nicole: Die Taube, das Bild für den Heiligen Geist, für den Geist Gottes. Der Prediger sollte nur das Wort Gottes verkünden. Ob die Taube bei der Predigt mal eindringlich geflüstert oder mit ihren Flügeln geschlagen hat, ist nicht überliefert.
Niclas: In einer Ecke auf dem Sakristei-Balken hatte Pfarrer Werner Gerold 1997 die Taube entdeckt.
Stud: Selbstverständlich hat unser Ikonen-Künstler Manfred Mansfeld die Taube meisterhaft wieder hergestellt. Franz Feldmann und Hans Mockenhaupt, die unsere St. Nikolaus-Kirche in- und auswendig kannten, haben die Taube eingehängt: direkt über dem Tabernakel. Genau am richtigen Platz.
 
Niclas: Zum Ambo, dem Lese-Pult: Hier soll gemäß der Regeln des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) das Wort Gottes aus der Heiligen Schrift und vom Prediger die Botschaft Gottes verkündet werden. Ökumenisch deutlich macht das ab und zu die Zeichen-Sprache der brennenden Kerzen-Lichter der zwei Evangelischen Leuchter oder zweier Barockleuchter, die sich hier manchmal abwechseln.
Stud: Hat denn ein Engel vom Altarfenster schon mal das Kerzenlicht ausgepustet, wenn da kein Wort Gottes zu hören war?
Nicole: Ach, manchmal ist der Heilige Geist auch großzügig.
Niclas: Zum Beispiel bei den Fürbitten: Das mag abhängen von der Grammatik-Kenntnis: vom Genetivus objektivus und vom Genetivus subjektivus. Wort Gottes : Wort von Gott = Genetivus subjektivus; Wort an Gott : Genetivus objektivus und hierzu gehören die Fürbitten.
Stud: Gehören denn die Bekanntmachungen, Gemeinde-Nachrichten zum Priester-Sitz?
Nicole: Ja, der Volksmund weiß freilich – und hört´s heraus: Der Ton macht die Musik.
Stud: Vielleicht spürt der Priester schon beim Sitzen das eingeschnitzte PX auf der Rücken-Seite.
Niclas:  Gut, wer mal Latein gelernt hat, sieht darin die Abkürzung für Pax und erinnert sich: Pax heißt Friede. Also tut´s nicht weh. Also nicht negativ gewichten, nicht meckern, keine „Höllen-Predigt“ halten wie ganz früher.
Nicole: Noch besser: wer mal Griechisch gelernt hat, weiß: X = Chi, P = Rho. Also die beiden ersten Buchstaben von CHRISTOS : So ist der Priester der Geweihte, der Ausgezeichnete.
Stud: Tut ja auch nicht weh. Ziemlich anspruchsvoll, was ich da alles bedenken könnte, müsste.
Sir SC: Zu den Ministranten-Bänken erinnere ich um etwa 20 Jahre zurück: da hatten wir so viele Ministranten, dass die beiden Bänke vorn vor der ersten Kirchen-Bank links und rechts vom Tabernakel standen.
Nicole: Damit diese Bänke wieder voll besetzt sind:  Die pastoralen Gegenwarts-Vokabeln „Evangelisation“, „Dialog“, „Meditation“ und „Spiritualität“ richten sich nicht nur an die Kinder und Jugendlichen, sondern auch an die Eltern, jungen Erwachsenen, Schulen und Lehrer und Vereine mit ihrem Kultur schaffenden Freiraum für religiöses Glauben. Und manchmal ist sonntags nur unser Frauen-Singen zu hören.
Stud: Da kochen doch die Männer das Sonntags-Essen.
 
(22.)  Die schöne Mutter Gottes und die traurige Mutter Gottes
 
Sir SC:  Wenn manche Christen privat mal kurz in die Kirche kommen, beten sie auch das „Vater unser“ und hinterher das „Gegrüßet seist du, Maria“. So gehen auch wir zum Schluss zu unseren beiden Marien-Statuen.
Nicole:  Bitte zuerst zur „schönen Mutter Gottes“. Diesen Namen habe ich hier von Kindern  gehört.
Niclas: Diese Maria mit dem Kind auf dem Arm soll aus den Jahren 1700-1720 stammen. Sie wurde aus der ganz alten Kirche (von vor 1753), dann in die alte und jetzige (1886) Kirche immer mitgenommen.
Nicole: Kindergärtnerinnen, so sagte man früher, jetzt sagt man: Erzieherinnen, die waren einmal mit ihren „Schulkindern“ hier, mit denen, die nächstes Jahr zur Schule kommen: „Schaut euch mal die Mutter Gottes an, von den Fuß-Spitzen bis zu den Finger-Spitzen. Wir singen ein Marien-Lied. Und ihr bewegt euch dabei genauso wie Maria!“
Stud: Das hätte auch ich zu gern miterlebt! 
Sir SC: Die „traurige Mutter Gottes“ haben die Kinder selbstverständlich nur sprachlos angesehen.
Niclas: Diese Figur hat einiges hinter sich: sie stammt auch aus der ganz alten Kirche, geschaffen etwa 1716 oder auch um 1740. Beim großen Bildersturm 1886 in unserer Kirche wurde sie mit „unbrauchbaren alten Kirchen-Inventarien“ verkauft, glücklicherweise an Familie Heinrich (Josef) Peetz, für 50 Pfennig (also nicht einmal für 1 Reichstaler). Angeschafft wurde eine größere Schmerzhafte Mutter Gottes, damals „künstlerisch“ wertvoller – aus Gips. Inzwischen entsorgt. 1963 erhielt wieder dank Familie Peetz unsere „traurige Mutter Gottes“ ihren alten ehrwürdigen Platz. Zunächst weiter mit Staatlichem Denkmalschutz aus Münster.  Dieser staatliche Schutz wurde aber aufgrund handwerklicher Arbeiten nach 2002 wieder aufgehoben.
Sir SC: Das „Gegrüßet seist du, Maria“ wird hier freilich gern weiter gebetet, mal flüsternd, mal lautlos. Die kleinen Andachts-Kerzen brennen, „beten“ weiter.
 
(23.)  Das rot-goldene Band und die Apostel-Leuchter
 
Niclas: Nach dem Rundgang noch ein Aufblick bis zur Höhe, bevor sich die tragenden Säulen zum Himmel runden: Das rot-goldene Band ist Zeichen-Sprache für Glaube – Hoffnung – Liebe, Körper-Sprache für Kirche.
Nicole: Beleuchtet und – an Apostel-Festen – erhellt von den Apostel-Leuchtern – in erdnaher Höhe.
Stud: Aufzählen kann ich die Apostel: Simon Petrus, mit ihm wird gleich genannt Paulus (für den vielleicht ausgefallenen Judas Iskariot), dann: Andreas, Jakobus, Johannes, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Jakobus der Sohn des Alphäus, Thaddäus und Simon.
Sir SC: Bestens. Tun Sie nun das, wofür die Kirche da ist! Den Gott des Alten und Neuen Volkes Gottes anbeten und beispielhaft, einmalig persönlich leben wie Jesus von Nazareth.
Nicole: Kommt, wir gehen zusammen!
Stud: Im alten Kirchen-Raum habe ich ganz neues Lesen gelernt, eine ganz neue Sprache.
Niclas: Ich auch, mehr als draußen mit dem Handy in der Hand.
Sir SC: Erinnert euch an Thomas von Aquin: „Deus est altissimus! Gott ist immer der Allerneueste!“
Nicole: Und: Christen leben drinnen und draußen!
 
Rundgang-Liste
 
(1.) Vor dem Haupt-Portal. Die Kirche ist abgeschlossen.
Durch den rechten Seiten-Eingang, durch das Mittelschiff, zum Turm bis zur Glastür
(2.) Vor der Franziskus-Statue
(3.) Ein Traum zwischen der letzten linken und rechten Kirchenbank
(4.) Eine Heilige – nicht ohne!
(5.) Mächtige gehen in die Knie! Auch das noch: Männer!
(6.) Zur Sechsten Kreuzweg-Station
(7.) Aufblick in der Vierung: Kirchengeschichte!
(8.) Beerdigt in der Kirche: ein Mädchen!
(9.) Nach der Vorbereitung beim Weihwasser-Becken
(10.) Zur St. Nikolaus-Figur
(11.) Durchschauen! Hier rechtes Seiten-Fenster im rechten Seitenschiff: Jona + Jesus
(12.) Der Seiten-Altar
(13.) Der Siebenarmige Leuchter: eine echte Kipp-Figur!
(14.) Zu den Belemniten und Amoniten auf dem Fußboden unserer Kirche.
(15.) Die Osterkerze inmitten von Tauf-Becken und Toten-Buch
(16,) Ein Pelikan und ein Lamm: passen genau in die neue Kapelle
(17.) Zur Dritten Kreuzweg-Station: Jesus bricht doch nicht zusammen
(18.) Im linken Seiten-Schiff: zu den beiden Kirchen-Fenstern: erst rechts, dann links:
Jesaia und die Grünkraft Viriditas  -  Joel betont: Auch Mädchen, Frauen und Mägde bekommen es mit dem Geist Gottes zu tun!
(19.) Unser Altar und die katholischen Kirchenbänke
(20.) Aufblick zur Eule am Kreuz über dem Altar. Und die „Volksmission“ Freienohler Frauen
(21.) Unser Ökumenischer Altarraum:
Altar  -  Tabernakel  -  zwei Ikonen  -  Ewiges Licht  -  die 3 Kirchen-Fenster über dem Tabernakel  -  die Sechs Evangelischen Altar-Leuchter  -  die 4 Evangelisten-Gemälde  -  die Taube – Ambo -  Priester-Sitz – Ministranten-Bänke
(22.) Die „Schöne Mutter Gottes“ und die „Traurige Mutter Gottes“
(23.) Das rot-goldene Band und die Apostel-Leuchter
 
Ausgelassen sind: unsere Orgel,  -  5 Kirchen-Fenster-Bilder,  -  12 Kreuzweg-Stationen -  davon gibt es Spezial-Texte.
Und im Internet lohnt sich bei: kath.de  :  rechte Spalte:  Lexika  .  Liturgie und Symbole im Kirchenraum. Und: katholisch.de  :  Unser Gottesdienst.
 
Heinrich Pasternak, Dipl. Theol., Dipl. Psychol., Textfassung März 2017, Korrektur September 2023.