8er-Rat soll jungen Menschen in Mescheder Politik eine Stimme geben

Mit einem 8er-Rat und einem Jugendrat werden junge Menschen in der Kreis- und Hochschulstadt Meschede voraussichtlich schon in Kürze wieder stärker in politische Prozesse einbezogen - und können damit ihre Heimatstadt bei Jugend-Themen mitgestalten. Ein entsprechendes Konzept stellte jetzt Christopher König den Mitgliedern des Ausschusses für Nachhaltigkeit und Ordnung vor. Sollte noch der Rat „grünes Licht“ für die entsprechenden vertraglichen Voraussetzungen geben, könnte das Projekt schon in den nächsten Wochen starten.
 
Hintergrund: Vor einiger Zeit hatte der Stadtrat einen Arbeitskreis Jugendparlament eingesetzt, um Konzepte für eine stärkere Teilhabe junger Menschen an politischen Entscheidungen zu ermöglichen. Mit dem Sozialpädagogen Christopher König, hauptberuflich in der Jugendarbeit tätig, hat nun ein ausgewiesener Fachmann eine konkrete Planung zu diesem Vorhaben entwickelt.
 
Zentrale Idee dabei: Alle 8. Klassen im Stadtgebiet sollen einen so genannten 8er-Rat bilden - dadurch, dass die Klassen aller Schulformen beteiligt seien, werde es integrativ, so Christopher König. Der Vorteil: Weil im 8. Schuljahr ohnehin die politische Teilhabe in den Lehrplänen stehe, könne man in der Praxis direkt an den Lernstoff ankoppeln. In zwei Großveranstaltungen mit allen Schülerinnen und Schülern dieser Jahrgangsstufe sollen jugendrelevante Themen für Meschede entwickelt werden. Christopher König: „Wir wollen das haben, was in den Köpfen an Themen steckt.“
 
In einer weiteren Veranstaltung des 8er-Rates mit Lokalpolitik und Verwaltung sollen die Ergebnisse dann vorgestellt und diskutiert werden. „Vielleicht können so Patenschaften entstehen“, hofft Jugend-Fachmann König. Wichtig sei eine Wertschätzung der jungen Menschen durch Anerkennung und eine ernsthafte Beteiligung: „Es funktioniert nur gemeinsam.“
 
Der 8er-Rat bestimmt dann seinerseits einen Jugendrat. Dieses Gremium soll die politische Arbeit dauerhaft begleiten und zu Fragen oder Verwaltungsvorlagen zu Jugend-Themen in der Lokalpolitik gehört werden. Christopher König sieht den Jugendrat als „Netzwerk- und Kontaktgruppe zur kontinuierlichen Jugendbeteiligung.“ Er selbst ist zusätzlich zu seinem „Haupt-Job“ freiberuflich als Berater tätig und könnte den Prozess steuern und begleiten. In anderen Kommunen vor allem im süddeutschen Raum habe man mit 8er- und Jugendrat schon erfolgreiche Modelle etablieren können.
 
Eine erste Kontaktaufnahme in Sachen 8er-Rat zu den Politik-Lehrerinnen und –Lehrern an den heimischen Schulen soll noch vor den Sommerferien erfolgen, so dass es im Herbst erste Sitzungen des 8er-Rates geben könnte. Bis Jahresende sollen erste Erfahrungen aus dem neu gestarteten Teilhabe-Prozess im Arbeitskreis Jugendparlament vorgestellt werden. Christopher König sieht in einer Jugendbeteiligung nicht nur eine Chance für mehr Teilhabe durch junge Menschen, sondern auch positive langfristige Effekte für die Kreis- und Hochschulstadt Meschede: Vielleicht kommen die Jugendlichen nach Ausbildung oder Studium „wieder gern in ihre Heimat zurück, weil sie die ja ein Stück weit mitgestaltet haben.“