Freienohl mit Ruhrbrücke, ca. 1908

Die Karte wurde in Freienohl zwar am 20.08.1912 abgestempelt, die Aufnahme (Verlag von Joh. Kerstholt) jedoch muss einige Jahre früher aufgenommen worden sein. Der VEW-Obergraben ist noch nicht gebaut. Am 17.06.1907 erhielt die Gemeinde Freienohl die Konzession zum Bau einer Stauanlage in der Ruhr, um das Gefälle für eine Wasserkraftanlage nutzen zu können. Freienohl war damit in der Lage, sich auf diese umweltfreundliche Art selbst mit Strom zu versorgen. Diese Investition belastete allerdings die Gemeindekasse außerordentlich, musste doch im Jahre 1909 dafür fast eine halbe Million Mark aufgebracht werden. Die Kapazität des Elektrizitätswerkes war so ausreichend, dass man im Jahre 1910 die Herstellung einer Hochspannungsleitung von Freienohl nach Bockum, Wennemen und Stockhausen planen konnte, um diese Orte mit dem in Freienohl erzeugten Strom zu beliefern. Im Jahre 1911 bekam Freienohl eine elektrische Straßenbeleuchtung.

Bildnachweis: Die Ansichtskarte befindet sich in der Sammlung von Herbert Stracke