Osterkreuz und Weihnachtsstern auf dem Küppelturm in Freienohl

Zur Karwoche und zu Ostern erstrahlt das Kreuz wieder vom Küppelturm über Freienohl. Auf damaligen Wunsch von Pfarrer Werner Gerold soll das Kreuz in der Karwoche weithin sichtbar die Auferstehung Christi optisch ankündigen. Zur Adventszeit erleuchtet vom Küppelturm ein Stern, der die Geburt Jesus ankündigen soll.



Wie kam es nun zu diesem Stern bzw. zu diesem Kreuz auf dem Küppelturm. Von Bernhard Blessenohl stammte die Idee. 1996 beschlossen dann der Förderverein Ferienort Freienohl und der Vorstand der St. Nikolaus-Schützenbruderschaft, das beleuchtete Kreuz zu Ostern und den Stern für die Weihnachtszeit zu bauen und auf dem Küppelturm zu installieren.
Nach der Planung der Trägerkonstruktion wurde der Stern in der Konrad-Adenauer Str. 40 von Friedel Bräutigam und Friedel Hovestadt unter Mithilfe von Albert Thielmann aufgebaut.
Zur gleichen Zeit erfolgten Verhandlungen mit dem Westdeutschen Rundfunk in Köln als Eigentümer des Stromverteilers auf dem Küppel. Ebenso mit dem Zweiten Deutschen Fernsehen und der Deutschen Telekom, die über ein Mitspracherecht bzgl. des Stromverteilers verfügen. Nach deren Zusage war das Bauamt der Stadt Meschede an der Reihe. Als fünfte im Bunde wurde mit der RWE über die Belastung der Hauptleitung, den Stromvertrag und den Stromtarif verhandelt.         

Nach Einholungen der Genehmigungen und Abschluss der Verträge mit der RWE wurde der Stern im Frühjahr 1997 auf der obersten Etage des Küppelturmes montiert. Die Träger bestanden aus Aluminiumrohren und die Kreuzbeleuchtung aus Glühbirnen. Die erste Inbetriebnahme fand zu Ostern 1997 statt.

Da auf der Höhe des Küppels oftmals enorme Windlasten auftreten, zeigten sich bereits ein Jahr nach der Montage des Sternes die ersten Ermüdungserscheinungen des Trägermaterials. Aus diesem Grund wurden erste Veränderungen an der Konstruktion vorgenommen.
Heute steht nun die vierte Generation der Trägerkonstruktion auf dem Küppelturm. Sie besteht hauptsächlich aus einem stabilem Rechteckrohr, dessen Berechnung durch das Statikbüro von Dieter Flüchter erfolgte und ist 8 m hoch.

Die Stromzuführung erfolgt nicht mehr mittels einer Freileitung, sondern über die Verkabelung des Küppelturmes. Die Glühbirnen wurden durch Langfeldröhren ersetzt, deren jeweilige Schalterstellung zu Weihnachten einen Stern und zu Ostern ein Kreuz über Freienohl erstrahlen lassen.
Die Erneuerung der obersten Etage des Küppelturmes im Herbst 2004, zog eine Erneuerung der Befestigung des Sternes nach sich. Auf Wunsch der Stadt Meschede wurde ebenso die Wetterfahne überholt und neu befestigt. Sämtliche Arbeiten wurden von allen Beteiligten ehrenamtlich durchgeführt. Die Stromkosten trägt der Förderverein Ferienort Freienohl.

Über das Osterkreuz über Freienohl schrieb Angelika Urbainsky-Figge ein plattdeutsches Gedicht:

Austerkruize üäwer Friggenäule

Karwiärke, Räinenwiär, Depeessiäunen, et pässet boinain!
Do was moi, äs wan ik am Hiermel en Lecht harre saihn.
Un richtig, häuge üewerm Kuppel amme Täuern,
ik hewwe mik nit versaihn,
en strahlendes Kruize staiht vorm Firmamente.

Et löchtet arre von usem Herrgott en Fingerzeien,
oi sollt uch op Äuerstern vorbereiten.
Dat Kruize sall us erfröggen und seggen,
oi soll uch bemöggen, mehr Gurres te doun,
tesammen te hollen un verdrägen.

Lot uch vom Mammon un Medien nit blenden
un daut uch op innere Werte bedenken.
Denket an useres Hergotts Güte un Macht,
besonders in de Äusternacht.

Säu löchtet de Kruize in der Nacht üewern Ort.
An de „Initiatauren" van moi en Dankeswort.
Ik wünschke allen weit un breit
ne gesegnete Äustertoid.

Angelika Urbainsky-Figge

Literaturnachweis:
Friedel Bräutigam, Januar 2005
Westf. Rundschau, Verlags-Sonderveröffentlichung zu Ostern, 25.03.1997

Bildnachweis:
Karl-Heinz Kordel, Freienohl, 2004