Eine Fahrt ins Blaue und ein Erlebnis am Morgen

Eine Fahrt ins Blaue von Erich Eickelmann

Der Sohn meiner verstorbenen Lebensgefährtin hatte bei einem so genannten Gewinnspiel angeblich den 3. Preis gewonnen. Der Preis sollte bei einer Busreise nach Oberhausen in Empfang genommen werden. Ehefrau, Schwiegervater und ich wurden von ihm zu dieser Reise eingeladen.

Die anfängliche Freude schlug schnell in Enttäuschung um, als wir feststellen mussten, dass es sich hierbei um eine Verkaufsveranstaltung in einer abgelegenen Gaststätte handelte. Wenn ich es vorher geahnt hätte, wäre ich nie mitgefahren. Alle Teilnehmer hatten den 3. Preis gewonnen, was angeblich ein Fehler der Druckerei war.

Ich habe dann die Veranstaltung verlassen und bin so gegen 13 Uhr wieder zurück gekommen. Meinen Angehörigen wollte ich keinen Stress machen, denn wäre ich im Saal geblieben, hätte ich die Frage gestellt, ob es nicht auch Rheumadecken zum weit überhöhten Preis geben würde.


Im Gespräch vor der Gaststätte habe ich dann gesagt, dass der Veranstalter nur suggeriert, dass das RWE etwas mit dieser Fahrt zu tun hätte. Daraufhin kam dann einer der Veranstalter zu mir und schon begann das schönste Streitgespräch. "Seien Sie froh, dass wir dies Gespräch nicht vor allen Personen im Saal führen," sagte ich und seine Antwort war „Da kommen Sie nicht mehr hinein, ich erteile Ihnen ein Haus- und Platzverbot!"

An diesem Morgen war ich als einziger Gast von 2 Reisebussen nicht im Saal, aber verbieten ließ ich mir die Teilnahme nicht. Nun wurde die Wirtin gerufen und sie erteilte mir auch Hausverbot ohne Begründung. Wir einigten uns aber schließlich auf ein separates Mittagessen vorne im Restaurant.

Der kalte und zähe Eintopf wurde mir absichtlich nur mit Messer und Gabel und einem Lächeln serviert und ich dachte, wer zuletzt lacht, lacht am Besten.

Als gelernter Maler und Lackierer war diese zähe Masse auf meinem Teller irgendwie eine Herausforderung für mich. Ich habe 3/4 dieser „Spachtelmasse" mitten auf die Tischdecke geschoben, den Teller drauf gedrückt und gedacht, wenn die Wirtin nur lange genug mit dem Abräumen wartet, gehen Teller und Tischdecke eine feste Verbindung ein.

Die Busfahrer bekamen nun Anweisung, mich nicht mehr mitzunehmen und man drohte mir immer wieder, die Polizei zu rufen. Ich war mit dem Bus gekommen und habe es durchgesetzt auch wieder mit dem Bus abzufahren. Eine Stunde im Centro Oberhausen blieben uns dann schließlich noch.

Die Veranstalter jedoch machen bei solchen dubiosen Gewinnveranstaltungen gute Geschäfte! Albert Einstein hat einmal gesagt, dass der Kosmos vielleicht begrenzt ist, nicht aber die menschliche Dummheit!

Geld hat mir diese Fahrt nicht gekostet, nur Zeit. Ein bisschen Spaß hat es mir aber dennoch gemacht!

 

Erlebnis am Morgen von Erich Eickelmann

Mit meinem Schulfreund und Nachbarn Heribert Heckmann saß ich vor unserem Eiscafe in Freienohl bei Angelo. Es war halb elf Uhr vormittags. Zu dem servierten Cappuccino bekam ich eine kleine, lila Schokolade. Ich wollte gerade dieses kleine Schokoladenstückchen genießen, da sagte Frau L. Hohmann, die just auf dem Bürgersteig vorbeikam: „Oh Erich, bist Du am Sündigen !' Ich fühlte mich ertappt und warf das leckere Schokoladenstück in den Aschenbecher. Nun wurden die Zuckerportionen in den Cappuccino geschüttet. Franz Neise, mein ehemaliger Nachbar kam vorbei und kommentierte meine Tätigkeit mit den Worten: „Kalorien, Kalorien!" Den Cappuccino habe ich daraufhin langsam und bedächtig in den neben mir stehenden Buchsbaum gegossen! „Erich, wie kannst Du den leckeren Cappuccino wegschütten! Die Leute, die das beobachten glauben, der wäre vielleicht nicht in Ordnung!" rief entsetzt der Angelo. Nachdem ich übergewichtiger Gast nun ein geschmackloses Mineralwasser serviert bekommen hatte, sagte man mir, das soll so gesund sein und ich dachte mir, alles was gesund ist schmeckt nicht, und recht kann man es ja so oder so Niemandem machen. Dies zeigte sich dann auch bei dem letzten Kommentar von Herrn Albert Höhmann, der mir sagte: "Vormittags um diese Uhrzeit trinkt man Kaffee!" „Den habe ich gerade ausgeschüttet!" antwortete ich ihm. Ob er das geglaubt hat?