Der Kriegerverein von 1874

Die ersten Deutschen Kriegervereine wurden vereinzelt bereits nach den Koalitionskriegen als Militär-Begräbnisvereine gegründet. nachdem König Friedrich Wilhelm IV. ihrer Gründung eine gesetzliche Grundlage gegeben und ihnen besondere Rechte verliehen hatte. Die - je nach Zeit und Landschaft - auch als Veteranen-, Kampfgenossen- und Militärvereine bezeichneten Vereinigungen verbreiteten sich insbesondere in den von nationaler Begeisterung geprägten Zeiten über ganz Deutschland: nach den Befreiungskriegen 1813, nach den Feldzügen von 1864 und 1866 sowie vor allem nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71.

Am 8. August 1874 wurde auch in Freienohl ein Kriegerverein gegründet. Sein Ziel war es, die Liebe und Treue zum deutschen Volk und Vaterland zu beleben und die Erinnerungen an die gemeinsamen militärischen Dienstzeiten zu pflegen. Verstorbene Mitglieder sollten mit militärischen Ehren zu Grabe geleitet werden. Den Hinterbliebenen wurde eine Beihilfe zu den Kosten der Beerdigung gewährt. Gedacht war auch an eine Unterstützung bedürftiger Mitglieder. Der Verein hielt am 11.09.1980 ein Statut bzw. am 19.03. 1899 eine Satzung. Im Jahre 1904 gehörten ihm unter Vorsitz von Franz Molitor 142 ordentliche Mitglieder an.


Kriegerverein - obere Reihe von links: Franz Korte, Fritz Bräutigam, Karl Hachmann, ?, Lörwald,
Peter Lübke, Josef Zacharias, Hermann Storm, Eigemeier, Wilhelm Hömberg.
Vordere Reihe: ?. Wilhelm Geißler, Paul Schröer, Fritz Geißler

Der Freienohler Kriegerverein veranstaltete anlässlich der Einweihung des Kriegerdenkmals für die glorreichen Siege in den Kriegen 1864, 66 und 70/71 am 31. Juli 1888 nachfolgendes Festprogramm:

Streitigkeiten unter den zahlreichen Kriegervereinen führten zur Aufsplitterung und gelegentlich auch zum Untergang von einzelnen Verbänden. Anfang des 20. Jahrhunderts waren sämtliche Landeskriegerverbände des Deutschen Reiches im Kyffhäuserbund der deutschen Landeskriegerverbände vertreten, der 27 Landesverbände mit 22.000 Vereinen und rund 2 Millionen Mitgliedern in sich vereinte.

Literaturangabe:
Freiheit Freienohl, Dr. Manfred Wolf, 1985
www.wikipedia.org

Fotonachweis:
Das Kriegervereinsfoto befindet sich in der Sammlung von Karl-Heinz Kordel
Plakat: Stadt Meschede