Albert Püttmann und sein Röhrenradio-Dachbodenmuseum

Albert Püttmann, von Beruf Maschinenbautechniker, repariert die alten Röhrenradios auch selber.Der Freienohler Albert Püttmann ist begeisterter Amateurfunker und  Sammler von alten Radios. Sein Dachboden an der Hauptstraße 34 in Freienohl ist voll von alten Radios, Fernsehen und alten Röhren. Von Saba bis Philips, von Loewe bis Grundig, von 1938 bis Anfang der 60 Jahre ist alles dabei.

Sein besonderes Herz schlägt jedoch für die Weltempfänger der alten Gevelsberger Firma Krefft. 16 Krefft Weltfunkgeräte und den ersten Krefft-Fernseher aus dem Jahre 1953 sind in seinem Eigentum. Dieses Weltfunk-Geräte hatten ihre Blütezeit in Deutschland in den Jahren von 1948 bis 1955. "Das ist fast die gesamte Phonopalette der Firma" meint Albert Püttmann. Dazu hat er Kataloge, Werbezettel und die für die Reparatur wichtigen Schaltpläne gesammelt.
            
Bei einem Klassentreffen wurde seine Radioleidenschaft durch einen ehemaligen Klassenkameraden, der begeisterter Sammler und in Besitz von über 500 Radios war, geweckt. Spontan erzählte er in seinem Bekanntenkreis, dass er ab sofort alte Radios sammle. Ein Flugblatt welches er am schwarzen Brett in seiner ehemaligen Firma in Wehrstapel hing, sorgte in kurzer Zeit dazu, dass die ersten Radios in sein Eigentum übergingen. Nur wenige Radios hat Albert Püttmann selber gekauft, alle anderen Exemplare wurden geschenkt. Heute besitzt Albert Püttmann weit mehr als über 100 Exponate.

Die oftmals nicht mehr funktionierenden Geräte hat er mit Hilfe der Schaltpläne in seiner Werkstatt selber repariert. Der leidenschaftliche Bastler erzählt begeistert: "Schön ist es wenn man ein Radio bekommt und es sagt kein Ton. Hier auf Fehlersuche zu gehen, dass macht Spaß.Schlimmer ist es wenn ein Gerät brummt. Diesen Fehler kriegt man kaum weg."           

Ein Blick in einem Raum seines Dachbodenmuseums. Viele "Gebissradios" sind ebenfalls in seinem Besitz. Albert Püttmann, von Beruf Maschinenbautechniker, repariert die alten Röhrenradios auch selber.
Ein Saba 452 WK aus den Jahren 1937/38 ist sein ältestes Radio. Der damalige Kaufpreis lag bei 234,75 Reichsmark.     

Ein Blick in einem Raum seines Dachbodenmuseums. Viele "Gebissradios" sind ebenfalls in seinem Besitz. Viele Gebissradios, so nennt der Sammler die alten Radios aus den 50er und 60er Jahren mit den großen weißen Schalttasten unten, sind ebenfalls in seinem Besitz. Albert schätzt besonders an diesen hölzernen Schätzchen den hervorragenden Klang. Beim Reparieren und Restaurieren ist ihm besonders wichtig, dass die alten Radios original bleiben: "Sonst macht es keinen Spaß!"

Albert Püttmann, der auch seit über 30 Jahre Funkamatuer mit dem Rufzeichen "DF5 DY" ist, hat sich auch der "Gesellschaft der Freunde des Funkwesens" mit über 2000 Sammlern angeschlossen. Fein säuberlich hat er deren Zeitungen neben alten Radiobüchern, Katalogen, Prospekte und Schaltplänen abgeheftet. Auch Ersatzteile - allein über 100 zum Teil nagelneue Röhren in Kisten und  Kästen fein sortiert - hat er gesammelt.

Bericht und Fotos: © Karl-Heinz Kordel

Literaturnachweis: alter WR-Artikel (Datum und Ausgabe nicht bekannt) von Angelika Beuter