Ernst Klauke - Andenken an seine Dönekes lebt weiter

Ernst Klauke

Es gab kaum eine Persönlichkeit im Ort, die so viele Freunde hatte wie Ernst Klauke. Als Wirt der Gaststätte „Aufm Hahn" überraschte er seine Gäste immer wieder durch originelle Auftritte. Seine Art, die Menschen zu begrüßen, zu bewirten und zu verabschieden machten den Wirt „vom Hahn" weit über die sauerländischen Grenzen hinaus bekannt. So erinnerte sich Pastor Gerold im Trauergottesdienst im Juli 1996: „Als ich aus Hagen nach Freienohl wechselte, kannte ich zwar den Ort vorher nicht, aber ,Klauken Ernst' war mir schon ein Begriff". Und der Schützenhauptman Friedel Bräutigam sagte in seiner Grabrede: „Wir trauern am Grabe eines der letzten Freienohler Originale."

Unvergessen bleibt für viele der persönliche Einsatz Klaukes im Kapellenverein für den Erhalt der Küppelkapelle. Unvergessen, wie er vor einigen Jahren als Kompanieführer der „Hahnenkompanie" mit eigener Standarte am Schützenfestmontag im Festzug mitmarschierte.
 
Unvergessen auch sein Auftritt mit Wildschwein Purzel bei dem Ausflug seines Jahrganges oder bei öffentlichen Veranstaltungen in der Schützenhalle; wie er Purzel kurz vor dessen Ableben im Amtshaus persönlich durch „Klauenabdruck" abmeldete. Oder, wie er einem Gast aus Dortmund, der beanstandete, dass zu wenig Pflaumen auf dem Pflaumenkuchen wären, antwortete: „In Hunnekauken sin jo iuk keine Ruien drinne" (im Hundekuchen sind ja auch keine Hunde drin).

So mancher Gast erinnert sich an Besuche „Aufm Hahn", wenn sich zu nächtlicher Stunde Ziegenbock Arco, Kuh Minka und Purzel unter die Gäste im Lokal mischten. Einen Gast aus dem Ruhrgebiet, dem die Sahne auf dem Erdbeerkuchen etwas säuerlich schmeckte, beschied Klauken Ernst: „Ja meinst du, ich hätte dir umsonst soviel draufgetan?" Den Jägern servierte er beim Schüsseltreiben das Essen mit den Worten: „Hol Schmachtlappen".
In der Erinnerung der Freienohler wird das Andenken an Klauken Ernst und seine Dönekes weiterleben.

Literaturnachweis: Westfälische Rundschau, 3. Juli 1996
Bildnachweis: Auszug aus einem Foto von Agnes Schirp